Charly Benschop fehlt die nötige Lockerheit

Der beste Torschütze und Spaßvogel in Fortunas Mannschaft hängt in der Luft und sucht seine Form.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Glücklich ist anders. Seit dem Start nach der Winterpause findet Charly Benschop in der Mannschaft von Fortuna Düsseldorf nicht mehr richtig zu seinem Spiel. Das merkt man ihm auch äußerlich an. Von der unbeschwerten Art Fußball zu spielen, ist beim 24 Jahre alten Stürmer derzeit nur wenig zu sehen. Der Spaßvogel der Mannschaft, der mit acht Treffern in 18 Spielen bester Torschütze der Fortuna ist, kommt offensichtlich mit dem neuen Konzept von Trainer Lorenz-Günther Köstner (noch) nicht zurecht.

Der Niederländer, der zu Saisonbeginn von Stade Brest ausgeliehen worden war, hat eine starke Hinrunde gespielt und wurde vermisst, als er wegen einer Verletzung drei Begegnungen pausierte.

Fortuna und Union trennen sich 1:1
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„Charly muss sich genau so in den Dienst der Mannschaft stellen wie alle anderen“, sagte Trainer Lorenz-Günther Köstner, der anfänglich kritisiert hatte, dass Benschop zu eigennützig spiele und in manchen Situationen frei stehende Mitspieler übersehen würde.

Dabei hatte Benschop gerade in den Spielen gezeigt, als er als hängende Spitze hinter Erwin Hoffer agierte, dass er in der Lage ist, seine Nebenleute geschickt einzusetzen. Das funktionierte mit Hoffer ebenso gut wie mit den Außen Ben Halloran und Tugrul Erat. Seitdem Michael Liendl in der Mannschaft steht, spielt Benschop den Alleinunterhalter in vorderster Front.

„Mir ist es eigentlich egal, auf welcher Sturmposition ich spiele“, sagte Benschop. Doch im System mit zwei Spitzen unter Büskens sowie als „9 1/2“ hinter einem Stoßstürmer, wie unter Oliver Reck, konnte der Niederländer seine Stärken besser ausspielen. Vor allem braucht Benschop Raum, um mit Anlauf zu seinen gefürchteten Distanzschüssen anzusetzen. Da immer noch zu wenig Flanken von den Außen in die gegnerischen Strafräume segeln, kann er seine Kopfballstärke kaum ausspielen.

Auch das Zusammenspiel mit dem neuen Spielmacher Michael Liendl klappt noch nicht ideal, und die Laufwege der beiden erscheinen eher suboptimal aufeinander abgestimmt. Der Trainer könnte darauf setzen, dass es eine Frage der Zeit ist, bis Benschop wieder trifft und das System funktioniert. Eine Abkehr von dieser Taktik ist gegen andere Gegner, die nicht das Kaliber von 1860 München oder Union Berlin haben, ebenfalls denkbar.

Dass Benschop mit überdurchschnittlichen Fähigkeiten ausgestattet ist, ist kein Geheimnis. Doch noch ist der 24-Jährige nur mit einer Kaufoption ausgeliehen.