Hertha „wildert“ bei Fortuna
Johannes van den Bergh wechselt wohl zum Aufsteiger nach Berlin. Der Verteidiger soll dort einen Vertrag bis 2016 bekommen.
Düsseldorf. In diesem Moment ist Tobias Levels ganz genau klar, was man von ihm wissen will. Ob er sich im Sommer eine neue Fahrgemeinschaft suchen muss? „Weiß ich nicht, da müsst ihr den Jojo fragen“, sagt der Rechtsverteidiger der Fortuna und grinst.
„Jojo“ ist Johannes van den Bergh, dessen Wechsel zu Bundesliga-Aufsteiger Hertha BSC laut Berliner „Bild“-Zeitung schon fix sein soll. Levels und van den Bergh wohnen am Bökelberg in Mönchengladbach nebeneinander, wechseln sich bei den Fahrten zu ihrem gemeinsamen Arbeitgeber in Düsseldorf ab.
Ist damit ab Sommer Schluss? Angeblich soll es in den Gesprächen mit der Fortuna nur noch darum gehen, dass van den Bergh und sein Berater, der ehemalige Gladbach-Trainer Gerd vom Bruch, dem bisherigen Arbeitgeber den endgültigen Abschied verkünden. Fortuna-Manager Wolf Werner gibt sich bedeckt: „Zu Personalfragen gebe ich keinen Kommentar ab.“
Und der Spieler selbst? Van den Bergh wird am Dienstag von Fans bestürmt, sich den Wechsel doch noch genau zu überlegen. Eine Äußerung zu Berlin? Über Hertha BSC, seinen potenziellen neuen Arbeitgeber? Nein, da lässt er sich nichts entlocken.
Herthas Trainer Jos Luhukay soll sich an gemeinsame Zeiten in Mönchengladbach erinnert und den Düsseldorfer zum Wunschkandidaten gekürt haben, weil an der Spree nächstes Jahr wieder erfolgreicher Erstliga-Fußball gespielt werden soll. Es ist dem Fußballprofi wohl kaum zu verdenken, dass er sich bei auslaufendem Vertrag um seine Zukunft Gedanken macht. Dem Vernehmen nach aber soll eine Unterschrift unter einen Dreijahresvertrag noch nicht unmittelbar bevorstehen.
Van den Bergh hat seit seinem Wechsel nach Düsseldorf vor vier Jahren 91 Zweitligaspiele sowie alle bisherigen Bundesligabegegnungen seit dem Aufstieg absolviert. Wahrscheinlich auch die folgenden vier im Endspurt der Saison, angefangen mit dem Duell gegen Borussia Dortmund (Sa., 18.30 Uhr). Die Fortuna müsse jetzt „die letzten Spiele vernünftig rumbekommen“, sagt van den Bergh. In diesem Satz könnte sich ein Hinweis auf seine persönlichen „allerletzten“ Spiele im Fortuna-Trikot verstecken. Denn wer verabschiedet sich schon gerne mit einem Abstieg?
Für Tobias Levels würde ein Abschied dann auch das Ende der Fahrgemeinschaft bedeuten. „Vielleicht komme ich ja dann mit dem Fahrrad. Schau’n wir mal“, sagt der 26-Jährige schmunzelnd. Offenbar hat sein Wort auch noch einiges an Gewicht im Ohr von Freund „Jojo“, ehe die endgültige Entscheidung getroffen ist.