Hodenriss bei Kastrati
Der 28-Jährige hatte sich bei Testspiel gegen Bayern München am Dienstagabend bei einem Zusammenprall verletzt, spielte trotz der Schmerzen aber bis zum Schlusspfiff weiter.
<strong>Düsseldorf. Die Sirene des Krankenwagens war rund eine Dreiviertelstunde nach Schlusspfiff des Testspiels der Fortuna gegen den FC Bayern nicht zu überhören. "Bekim Kastrati hat in der Kabine gesessen und über starke Schmerzen geklagt", erklärte währendessen Düsseldorfs Abwehrspieler Hamza Cakir, der als einer der letzten Spieler noch in den Katakomben der Arena weilte.
Und dann ging alles ganz schnell. Im Krankenhaus wurde der Fortuna-Stürmer sofort erfolgreich operiert. "Kastrati hat eine Hodenquetschung und wird für sechs bis acht Wochen ausfallen", bestätigte Wolf Werner. Für Fortunas Geschäftsführer erhielt deshalb eine andere Personalie ganz neue Brisanz. Denn eigentlich sollte gestern entschieden werden, ob Probespieler Vlassis Kazakis einen Vertrag bekommt. "Das müssen wir noch mal neu überdenken, denn mit dem längeren Ausfall von Kastrati haben wir ja auf jeden Fall Handlungsbedarf im Sturm." Hannes Bongartz, der Berater des inzwischen wieder in Griechenland weilenden Angreifers, verlängerte breitwillig die Bedenkzeit für die Fortuna.
Zwar hatten auch andere Spieler leichte Blessuren aus den Spielen gegen die hochklassige Konkurrenz der letzten Tage davongetragen. Aber so heftig wie es Kastrati nach einem Zweikampf mit Daniel van Buyten erwischt hat, traf es die anderen nicht. "Lucio ist schon ziemlich brutal", schimpfte Kastratis Sturmkollege Axel Lawarée über den brasilianischen Abwehrspieler in Diensten der Bayern. Auch Martin Demichelis ging ebenfalls ausgesprochen hart zur Sache.
Dass die Fortunen ebenfalls körperbetont spielten, lag nicht daran, dass sie sich nicht anders zu helfen wussten. "Die Bayern muss man so bearbeiten, dann macht ihnen das Spiel keine Freude", sagte Fortunas Kapitän Henri Heeren.
Das Bemühen der Fortuna darüberhinaus, den 31467 Zuschauern eine gute Partie zu bieten, war trotz der schwächeren Anfangsphase zu erkennen. "Zunächst war vielleicht zu viel Nervosität und Respekt im Spiel", so Wolf Werner. "Aber danach wurde deutlich, dass die Mannschaft Schritt für Schritt zu einer Einheit wird." Überbewerten wollte Werner die starke Leistung nicht. "Die Jungs wissen, dass solche Partien nur die Kür sind. Die Pflicht wartet woanders. Wir helfen den Spielern aber, das richtig einzuordnen."