HSV-Coach Fink setzt auf Son

Hamburg (dpa) - Mit den ersten drei Punkten nach zwei trostlosen Monaten im Volkspark will der Hamburger SV seine Anhänger versöhnen und erneut einen vorsichtigen Blick nach Europa wagen.

Trainer Thorsten Fink setzt im Heimspiel der Fußball-Bundesliga gegen Fortuna Düsseldorf höchstwahrscheinlich auf seine siegreiche Mainz-Elf mit Heung-Min Son als alleinigem Stürmer. „Er weiß, dass ich auf ihn zähle“, sagte Fink zu den anhaltenden Spekulationen um einen Verkauf des 20 Jahre alten Asiaten.

Nach elf Treffern in der Bundesliga soll Tottenham Hotspur laut Zeitungsberichten 11,6 Millionen Euro für den Stürmer bieten. Der klamme HSV befindet sich seit Monaten in Gesprächen mit Sons Berater über eine langfristige Verlängerung über 2014 hinaus. Der Südkoreaner zögert mit seiner Unterschrift, angeblich will er vom HSV eine klare Perspektive in Richtung Europa aufgezeigt bekommen.

„Wenn ihn das Ganze gestört hätte, hätte er nicht zwei Tore in Mainz gemacht. Das zeigt, dass er mit der Situation ganz gut umgehen kann“, meinte Fink zu Spekulationen, den jungen Angreifer würde die unklare Zukunft belasten. Und der Coach macht keinen Hehl daraus, dass er für die nächsten Jahre nur allzu gern mit dem aufstrebenden Youngster planen würde: „Ich kann mir vorstellen, lange mit Son zusammenzuarbeiten, er hat ein großes Potenzial.“

Finanziell könnte der Bundesliga-Achte die Millionen zwar gut gebrauchen, sportlich wäre ein Verkauf des „Toreaners“ aber ein Rückschlag in den Planungen. Zumal Son als Werbe-Lokomotive auf dem vom HSV zuletzt mehr und mehr entdeckten asiatischen Markt kaum zu ersetzen wäre. Son ist also kaum wegzudenken. Selbst Rafael van der Vaart unterstrich zuletzt mehrfach, dass er den Südkoreaner als Anspielstation und Goalgetter gern weiter an seiner Seite hätte.

Der niederländische Spielmacher soll den HSV in den verbleibenden fünf Partien stabilisieren und noch einige Punkte einfahren. Als Tabellenachter hat der HSV lediglich fünf Punkte Rückstand auf Schalke 04 auf Rang vier. Gegen die seit sieben Spielen sieglosen Rheinländer erwartet Fink volle Konzentration: „Ich verlange, dass wir fighten.“ Das Ziel seien erstmal 44 Punkte, keine weiteren höheren Ziele. Mit hohen Ansprüchen sind die Hanseaten in dieser Saison schon oft baden gegangen.

Der Coach will das Winner-Team vom Mainz-Spiel möglichst nicht ändern, zumal er mit den angeschlagenen Heiko Westermann (Wade) und Michael Mancienne (Oberschenkel) planen kann. Torjäger Artjoms Rudnevs wird wohl zunächst draußenbleiben. Einen Tag nach der Begegnung lädt die Mannschaft die treuesten Fans zum Grillen und zur Aussprache nach dem 2:9-Debakel von München ein. Bei einem guten Auftritt am Samstag könnte das zum fröhlichen Familienfest werden.