Fortuna-Gegner In Köln mehr als nur ein Torjäger – Simon Terodde kennt keine weiße Fahne
Düsseldorf · Nochmal wird Trainer Beierlorzer Simon Terrode nicht auf die Bank setzen. Für Fortuna Düsseldorf spielte er auch acht Mal, als er ausgeliehen war - am Samstag kommt er im Köln-Trikot.
„Et hätt noch immer jot jejange“. An das kölsche Grundgesetz dachten sicherlich die meisten der am vergangenen Dienstag nach Völklingen mitgereisten Fans des 1. FC Köln, als Simon Terodde in der 84. Minute überlegt und entschlossen den Ball zum 2:2 ins Netz des 1. FC Saarbrücken gejagt hatte. Die drohende Pokal-Blamage bei einem Viertligisten schien abgewendet. Am Ende allerdings ging es doch nicht gut. Aber das war nicht die Schuld von Terodde. Vielmehr war es ein fataler Fehler von Trainer Achim Beierlorzer, den Angreifer nicht von Beginn an gebracht zu haben.
Erst als das Kind in den Brunnen zu fallen drohte, schickte der 51-Jährige den Stürmer 20 Minuten vor Schluss auf den Rasen des Hermann-Neuberger-Stadions. Dabei zeigt Simon Terodde seit geraumer Zeit nicht nur klar ansteigende Form - er ist von den drei zentralen Kölner Stürmern auch derjenige, welcher die geringste Bereitschaft zur Kapitulation mitbringt. Der 31-Jährige hat ein feines Näschen dafür, wenn die Mitspieler nicht an ihre Leistungsgrenzen gehen oder an einem Punkt des Spiels nachlassen. Terodde ist ein Mentalitätsprofi, den auf die Bank zu setzen, sich ein Aufsteiger schlicht nicht leisten kann.
Im Kellerduell bei Fortuna Düsseldorf - für die er vor zehn Jahren vom MSV Duisburg ausgeliehen selbst acht Mal zum Einsatz kam - wird Terodde von Beginn an auflaufen. Alles andere würde Beierlorzer bei einer Pleite um die Ohren fliegen. Anthony Modeste fremdelt damit, nicht mehr der Star zu sein, welcher er von 2015 bis 2017 in der Domstadt war und Jhon Cordoba fehlen bei allem Fleiß die im Kampf gegen den Abstieg wichtigen Basistugenden. Denn Terodde ist mehr als nur ein reiner Torjäger.
Der 31-Jährige hat einen sehr guten Laufwert für einen Stürmer
Der gebürtige Bocholter arbeitet auch gegen den Ball, läuft die Abwehrreihen permanent an, geht im Strafraum keinem Getümmel aus dem Weg, wirft sich in jedes Kopfballduell. Über elf Kilometer pro Partie spult er ab, für einen Angreifer ein außergewöhnlich hoher Laufwert. Lange galt der Zweitliga-Torschützenkönig der Jahre 2016, 2017 sowie 2019 als für die zweite Liga zu gut, für die Bundesliga jedoch zu schlecht. Im fortgeschrittenen Fußballer-Alter ist Terodde nun dabei, das Gegenteil zu beweisen.