Ivan Paurevic verlässt Fortuna mit Wehmut

Vertrag mit dem Mittelfeldspieler wurde nach zwei Jahren nicht verlängert.

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Düsseldorf. Ivan Paurevic zeigt eigentlich selten Emotionen. Doch dem kroatischen Fußballprofi ging es nah, als er sich in der Kurve von den Fortuna-Fans verabschiedete. „Auf Wiedersehen zu sagen, war nicht einfach“, sagt der 22-jährige Mittelfeldspieler. Die Stadt, die Arena und in allererster Linie die Fans hatten es ihm in seinen zwei Jahre in Düsseldorf angetan. Wobei er die Anhänger der Rot-Weißen sogar auf eine Stufe stellt mit der „gelben Wand“ im Westfalenstadion, der riesigen Tribüne der Borussia-Dortmund-Fans. Die hatte er aus nächster Nähe schon erleben dürfen. Aus Dortmund war Paurevic im Sommer 2012 ablösefrei gekommen — dort hatte er seit der Jugend gekickt. „Bei beiden Clubs sind die Anhänger extrem treu, fahren überall in großer Zahl mit hin, unterstützen das Team großartig. Da muss man den Hut ziehen.“ Einige Monate vor seinem Wechsel hatte er im kroatischen U 21-Nationalteam debütiert, spielte dort insgesamt vier Mal.

Bei der Fortuna schaffte es der Defensivspieler nach einiger Gewöhnungszeit in den 18er-Kader, und am 14. Spieltag durfte er seine Bundesligapremiere feiern. Ausgerechnet bei seinem Ex-Verein Borussia Dortmund. In der Startelf aufgeboten, stark gespielt beim 1:1 vor der „gelben Wand“, mit Gelb-Rot vom Platz geflogen und trotzdem glücklich. „Mein erstes Spiel gegen den Ex-Verein gemacht zu haben, wird mir positiv in Erinnerung bleiben“, sagt Paurevic.

DEr abschied

Und was bleibt negativ haften? Darüber mag er nicht so gerne sprechen, sagt er. Dass er nach seinem Debüt in der Bundesliga nur noch einmal von Beginn an spielte und zwei Mal eingewechselt wurde. Dass er auch in seiner zweiten Saison lange nicht berücksichtigt wurde unter Trainer Mike Büskens. „Ich hatte meine Einsatzzeiten in den zwei Jahren. Aber zu wenig, wie ich finde.“ Das sei eben so, lässt er wissen, „und jetzt gehe ich den nächsten Schritt“. Bald soll der wieder in die Bundesliga führen. Allerdings muss er sich dafür bei einem neuen Verein durchsetzen — sein Wechsel zum VfL Bochum war schon verkündet, allerdings noch nicht offiziell bestätigt worden.

Bei der Fortuna wurde der Vertrag nach zwei Jahren nicht verlängert, obwohl Paurevic gerne geblieben wäre. Woran hat es gelegen? „Das weiß ich nicht, das müssen die Verantwortlichen beantworten.“ Er könne sich jedenfalls nichts vorwerfen, sagt der Kroate. „Ich habe immer alles gegeben, aber es hat nicht immer so geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe.“

Zumindest hat er sich vom U 21- zum Zweitligaspieler entwickelt und kam vor allem in der zweiten Saisonhälfte regelmäßig zum Einsatz. Inklusive Abschiedsspiel am letzten Spieltag gegen den 1. FC Kaiserslautern, samt emotionaler Verabschiedung in der Fankurve: „Ich gehe in Frieden, wir haben das letzte Spiel gewonnen. Alles gut.“