Köln behält im Derby die Nerven

Im ersten Derby-Heimspiel seit 1999 muss Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Köln eine bittere 2:3-Niederlage hinnehmen.

Düsseldorf. 15 Jahre und 30 Minuten musste Fortuna Düsseldorf auf dieses Spiel warten. Mit einer halbstündigen Verspätung wegen Verzögerungen am Einlass zum Kölner Block (siehe Kasten) begann am Sonntag das erste Derby-Heimspiel für Düsseldorf gegen den 1. FC Köln seit 1999. Das emotionale Spiel mündete in der ersten Niederlage für Übergangstrainer Oliver Reck.

Auch auswärts machte der Herbstmeister aus Köln von Anfang an Druck, hatte durch Daniel Halfar (5. Minute) und Patrick Helmes (12.) die ersten Chancen. Auch wenn die Düsseldorfer ähnlich viel Ballbesitz hatten, spielten sie in der ersten Halbzeit keine Torchance heraus. Folgerichtig trafen die Kölner durch Ujah (30.) nach Flanke von Helmes, der acht Minuten später selbst per Fernschuss (38.) zum 2:0 traf.

Doch die Halbzeitansprache von Oliver Reck, der seit drei Spieltagen für den entlassenen Mike Büskens auf der Trainerbank sitzt, und die Auswechslung des schwachen Oliver Fink gegen Eren Taskin zeigten Wirkung: Die Düsseldorfer kamen deutlich engagierter und offensiver aus der Pause.

Nach einem Ballverlust vom sonst guten Halfar flankte Christian Gartner auf Erwin Hoffer, der völlig freistehend einköpfte (55.). Wie zuvor der FC nutzte auch Fortuna die kurze Verunsicherung des Gegners und legte sofort nach: In der 62. Minute erhielten die Fortunen einen berechtigten Freistoß, den Charlison Benschop zum 2:2 verwandelte. Mit freundlicher Mithilfe der Kölner, deren Mauer vor Timo Horn Auflösungserscheinungen offenbarte.

Doch die Kölner behielten die Nerven: Nach dem Ausgleich hatten sie wieder mehr vom Spiel und gingen erneut durch Ujah (2:3, 75.) nach Pass von Halfar in Führung. Nur in der 85. Minute musste der Kölner Torwart Horn nochmal eingreifen, bevor der insgesamt verdiente Derbysieg der Kölner feststand. „Wer nach einem 2:2 mit dem 3:2 antwortet, steht zu Recht ganz oben in der Tabelle“, sagte Torschütze Helmes nach dem Spiel.

Köln wird nun mit vier Punkten Vorsprung auf Fürth auf Platz eins überwintern. Spannender wird die Weihnachtszeit in Düsseldorf, denn die Zukunft von Oliver Reck ist auch nach der Niederlage weiter offen: „Es hat sich nichts geändert. Es weiß nur jeder, dass ich mit großem Engagement dabei bin“, sagte der 48-Jährige nach dem Spiel.