Fußball-Bundesliga Waldschmidt entscheidet Spiel gegen Fortuna Düsseldorf

Düsseldorf · Nach einer mäßigen ersten Halbzeit vergibt der SC Freiburg einen Strafstoß und Fortuna legt die Fesseln ab. Doch das entscheidende Tor schießt der Joker der Gäste.

Der Düsseldorfer Rouwen Hennings (r.) und der Freiburger Amir Abrashi kämpfen um den Ball.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Es war eine unnötige Niederlage, die Fortuna Düsseldorf gegen des SC Freiburg kassiert hat. Da waren sich alle Fortunen nach Spielende einig. Zwei gute Szenen reichten den Gästen, um drei wichtige Punkte mitzunehmen, die der Fortuna hingegen am Ende fehlen könnten. Das Team von Friedhelm Funkel machte erneut Fehler, die das Spiel letztlich entschieden. Rouwen Hennings hatte Fortuna kurz vor der Pause in Führung gebracht, fast im Gegenzug erzielte Jonathan Schmid den Ausgleich. Luca Waldschmidt traf dann fast aus dem Nichts (81. Minute) zum Sieg für Freiburg.

Wer Friedhelm Funkel kennt, für den war es keine Überraschung, in welcher Aufstellung er seine Mannschaft ins Spiel schickte. Natürlich setzte er sein Vertrauen in Niko Gießelmann, der wie gewohnt links verteidigte, und auch Kenan Karaman bekam die Chance leicht versetzt zu Sturmpartner Rouwen Hennings spielend, die wenig überzeugende Leistung vom Gladbach-Spiel zu korrigieren. Nana Ampomah, der von vielen in der Startaufstellung erwartet worden war, saß zunächst auf der Bank und wurde erst in der Schlussphase eingewechselt. Jean Zimmer fehlte wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel ganz im Kader.

In der ersten Viertelstunde hatte die Mannschaft des Gastgebers zwar Vorteile und mehr Ballbesitz, allerdings fehlte das Tempo und die Präzision, um zu Tor-Möglichkeiten zu kommen. Auch der Pass von Hennings auf Lewis Baker konnte noch so eben von Freiburgs Torhüter Alex Schwollow entschärft werden (17.). Immerhin stand die Deckung der Fortuna so gut, dass der SC nicht selbst zu gefährlichen Aktionen kam.

Beide Teams gingen in den ersten 45 Minuten kein größeres Risiko ein. Einzige halbwegs bemerkenswerte Möglichkeit war eine Hereingabe von Zimmermann, die Kownacki nicht bewusst genug aufs Tor bringen konnte. Doch dann nahm die Partie kurz vor der Pause noch einmal Fahrt auf. Ein Torwartfehler von Schwollow verhalf der Fortuna zur 1:0-Führung. Rouwen Hennings brauchte dabei nach einer einstudierten Ecke von Erik Thommy nur den Kopf hinhalten (41. Minute). Doch schon zwei Minuten später war die Führung nach einem Chaos in der Fortuna-Abwehr bereits wieder Geschichte. Jonathan Schmid traf zum 1:1 aus kurzer Entfernung. In dieser Szene hat die gesamte Abwehr der Platzherren schlecht ausgesehen. „Wenn wir das 1:0 mit in die Kabine gehen, sieht die zweite Hälfte ganz anders aus“, sagte Fortunas Abwehrspieler Andre Hoffmann.

Das Spiel nahm auch zu Beginn der zweiten Hälfte eine Auszeit. Die Gegner belauerten sich, ohne auf ein Tor zu drängen. Bis es dann nach einer Stunde knifflig wurde. Bibiana Steinhaus machte aus dem Kölner Videokeller Schiedsrichter Daniel Siebert darauf aufmerksam, dass Rouwen Hennings im eigenen Strafraum Nicolas Höfler bei einem Freistoß gefoult haben soll. „Ich wurde geblockt und habe mich frei gemacht. In Frankfurt wird gegen uns gepfiffen, als Oliver Fink blockt, hier wird andersherum wieder gegen uns entschieden“, erklärte Hennings.

Waldschmidts individuelle Klasse entscheidet das Spiel

Freiburgs Lucas Höler trat unter den Pfiffen von Fortunas Fans zum Strafstoß an, nachdem der immer unsicherer wirkende Schiedsrichter Siebert nach längerem Studium der Szene an der Seitenlinie auf Strafstoß entschieden hatte. Höler verschoss — vielmehr wurde der schwache Elfmeter von Zack Steffen ohne große Mühe gehalten.

Diese Situation war so etwas wie ein Wachmacher, denn nicht nur die Fans reagierten, sondern auch die Mannschaft legte an Leidenschaft und Einsatzwillen zu. Dazu trug auch die Einwechslung von Bernard Tekpetey bei, der gleich für Wirbel sorgte. Gleich zwei Riesenchancen in Folge hatte Kenan Karaman, der zunächst an Schwollow scheiterte (73.) und im Nachsetzen den Ball über die Latte drosch.

Das wäre es aus Fortuna-Sicht wohl gewesen. Denn viel ließ Fortunas Abwehr gegen die schwachen Freiburger Stürmer nicht zu. Doch die Gäste schlugen noch einmal entscheidend fast aus dem Nichts zu. In Person von Luca Waldschmidt, der spät eingewechselt worden war und mit einem genau passenden Schuss aus 18 Metern Fortunas diesmal machtlosen Torhüter überwand. Die unbestrittene individuelle Klasse des Nationalspielers machte also den Unterschied.

Fortuna versuchte noch einmal alles und riskierte viel. Doch der nicht unverdiente Ausgleich fiel nicht mehr, weil der Gegner einfach cleverer war und Fortuna derzeit einen Negativlauf hat.