Konzentriert aufs Wesentliche

Fortunas neuem Trainer Norbert Meier hat beim ersten Training nicht alles gefallen.

<strong>Düsseldorf. Die Zahl der Neugierigen hielt sich in überschaubarem Rahmen. Das erste Training der Fortuna unter dem neuen Trainer Norbert Meier hatte nur rund 60 Fans auf die kleine Kampfbahn neben der Arena gelockt. Mit Argusaugen verfolgte der 49-Jährige selbst das Geschehen. Und man konnte ihm gleich anmerken, dass nicht alles nach seinen Vorstellungen ablief. "Es muss mehr Ordnung her. Es geht nicht, wenn hier alles durcheinander läuft", sagte Meier und schickte die Spieler direkt nach dem Laktattest in die Kabinen. "Das schadet der Gesundheit, wenn sich die Pressevertreter noch auf dem Platz mit den Spielern unterhalten wollen", meinte der Fortuna-Trainer, der damit klar machte, dass die Konzentration auf das Wesentliche nicht nur an seinem ersten richtigen Arbeitstag im Vordergrund steht. Die meisten seiner Schützlinge hatten vorgesorgt und waren mit einer formschönen Fortuna-Mütze erschienen. Denn entgegen der ersten Ansagen fand der übliche Test der Fitness nicht in der Leichtathletikhalle, sondern an der frischen und ziemlich kalten Luft statt. Einige Spieler erschienen mit kurzen Hosen, andere liefen dick eingepackt. Und drei Fortunen waren gar nicht dabei. Zwei mit guten Entschuldigungen. Denn Sebastian Heidinger war zu erkältet für den Test. Marco Christ machte sich mit Physiotherapeut Bernd Restle gleich nach der Vorstellung und Ansprache des Trainers im Mannschaftsquartier auf den Weg zur Reha. Nur Adrian Spier hatte sich nicht gemeldet.

"Das darf natürlich nicht sein, ohne Bescheid zu geben, überhaupt nicht zu erscheinen", so der verärgerte Meier "Da er mich ja noch nicht kennt, hätte er sich wenigstens bei Co-Trainer Uwe Klein abmelden müssen." Über irgendwelche Konsequenzen wollte der Trainer noch nicht nachdenken. "Vielleicht hatte er irgendwelche Probleme mit seinem Zivildienst. Man sollte nicht gleich den Stab über ihn brechen."

Einen menschlichen Umgang mit seinen Spielern konnte Fabian Hergesell seinem Trainer attestieren. "In meiner Zeit als B-Jugendlicher bei Bayer Leverkusen habe ich Norbert Meier kennengelernt. Er war mir sehr sympathisch, auch weil er sich sehr um mich gekümmert hat", sagte der Außenverteidiger, der damals vor allem als Linksfuß einige Tipps von Meier erhalten hatte. "Zudem legt unser neuer Trainer viel Wert auf Disziplin."

Großes Lob erhielt Meier auch von Routinier Markus Anfang, der in Duisburg mit ihm in die Bundesliga aufgestiegen ist. "Ich hatte zwar keinen Einfluss auf die Entscheidung in der Trainerfrage. Aber ich bin mit Norbert Meier in Duisburg sehr gut zurecht gekommen", sagte der Mittelfeldspieler. "Es war schade, dass er dann wegen der Kopfstoß-Geschichte zu früh gehen musste."