Marcus Feinbier: „Wir haben es oft bewiesen“

Kapitän Marcus Feinbier appelliert an die Fortunen, wieder als Einheit aufzutreten. „Jetzt muss sich unsere Stärke zeigen.“

Düsseldorf. Marcus Feinbier fehlten am vergangenen Samstag nach dem 0:2 bei Werder Bremens U 23 die Worte. Das kommt ziemlich selten vor beim erfahrenen und redegewandten Kapitän der Fortuna. Im WZ-Interview fand "Feini" seine Sprache wieder und erklärte, was die Düsseldorfer Drittliga-Fußballer im Heimspiel am Samstag gegen Hertha BSC Berlin II besser machen müssen. Herr Feinbier, Sie waren nach dem Spiel in Bremen ungewöhnlich sprachlos. Was war los?Feinbier: Das 0:2 war ein herber Schlag. Das hat mich tief getroffen, da war ich einfach sprachlos. Nach dem Sieg gegen Lübeck schien alles wieder in Ordnung zu sein, das war die richtige Reaktion auf die Leistung vom 0:1 bei Dortmunds U 23. Doch in Bremen kam nichts hinterher. Da hat sich jedes Wort erübrigt. Und wie sehen Sie das jetzt, mit ein paar Tagen Abstand?Feinbier: Mich enttäuscht das immer noch, dass wir aus solchen undankbaren Spielen gegen die Zweitvertretungen der Bundesliga-Klubs so selten was mitnehmen. Ich kann unsere Fans verstehen, die sehr unzufrieden waren. Das ist ja auch klar, wenn man so weite Fahrten auf sich nimmt und dann solche Leistungen sehen muss. Zeigt die Mannschaft in Spielen wie in Dortmund und Bremen ihr wahres Gesicht?Feinbier: Nein, auf keinen Fall. Wenn wir alle 100 Prozent geben, können wir jede Mannschaft in dieser Liga schlagen. Wenn wir aber nur ein klein bisschen weniger bringen, dann verlieren wir. Unsere Stärke war es bisher, dass wir als Einheit aufgetreten sind. Wir haben es oft genug bewiesen. Der Trainer hat gefordert, dass sich die Mannschaft "zusammensetzen" und darüber sprechen solle. Haben Sie das gemacht?Feinbier: Natürlich reden wir untereinander, dafür brauchen wir keine Sitzung. Jeder muss für sich persönlich schauen und entdecken, was er falsch gemacht hat und wie er es wieder richtig machen kann. Da habe ich bei mir selbst angefangen, denn auch meine Leistung war manchmal nicht entsprechend. Was muss darüber hinaus passieren?Feinbier: Vorstandssprecher Peter Frymuth war in der vergangenen Woche bei uns als Gast beim Training und hat uns nachher die Situation klar gemacht. Da sollte jetzt jeder kapieren, worum es geht. Nur in den Heimspielen gute Leistungen zu zeigen, wenn viele Zuschauer da sind, reicht nicht. Wir können die Auswärtsspiele nicht mit den Gedanken angehen, das schaukeln wir schon irgendwie hin. Haben Sie als Kapitän auch ein Machtwort gesprochen?Feinbier. Nicht direkt. Wir haben alle viel über die Fehler gesprochen, die in den vergangenen Wochen passiert sind. Da werden keine Schuldigen gesucht, sondern wir wollen gemeinsam versuchen, da wieder rauszukommen. Wenn ein Spiel wie in Bremen so dahinplätschert, müssen wir uns gegenseitig anpeitschen, bevor wir immer wieder den Kürzeren ziehen. War der Aufstieg ein zu hohes Ziel?Feinbier: Derzeit können wir uns den Blick auf die Tabelle sparen. Die Sache mit dem Aufstieg muss auch aus dem Kopf raus, damit wir wieder von Spiel zu Spiel denken. Am Ende entscheidet, was in der gesamten Spielzeit passiert und wie man solche Phase wegsteckt. Die hatte schon jede Mannschaft. Und jetzt muss sich unsere Stärke zeigen.

Voraussichtliche Aufstellung

Tor: Kenneth KronholmAbwehr: Henri Heeren, Hamza Cakir, Robert Palikuca, Tim KruseMittelfeld: Oliver Barth, Andreas Lambertz, Jörg Albertz, Markus AnfangSturm: Ivan Pusic, Marcus Feinbier

Spielverlegung

Ein weiteres Auswärtsspiel der Fortuna in der Rückrunde der Fußball-Regionalliga ist verlegt worden. Bei der Leverkusener Reserve findet die Partie am Sonntag, 29. April, um 14 Uhr in der Leverkusener Arena statt. Ursprünglich war der Samstag vorgesehen.