Alles gegeben, viel gewonnen

Fortuna bezwingt den Tabellenführer 2:1. Ahmet Cebe erzielt beide Treffer.

Düsseldorf. Was zählt, ist eigentlich nur der Sieg. Der verdiente 2:1-Erfolg gegen den VfB Lübeck war Ausdruck einer herausragenden Mannschaftsleistung, kein Ergebnis einer Fußball-Gala. "Trotzdem ist das Balsam für die Seele", sagte Oliver Barth, der vor der Abwehr viele wichtige Zweikämpfe gewann. Es war ein Sieg des Willens, der zeigt, was mit Leidenschaft und Kampfbereitschaft möglich ist - selbst für eine verunsicherte Mannschaft. "Aber trotz aller Freude. Es war nur ein Anfang". Trainer Uwe Weidemann dachte schon weiter, warnte vor einem erneuten Rückfall in die Selbstzufriedenheit. "Da müssen wir auch am Samstag in Bremen wieder ansetzen. Sonst ist dieser Sieg nichts wert." Die Fortuna war von Beginn an um Wiedergutmachung bemüht. Es wirkte, als wäre die Mannschaft enger zusammengerückt. Doch nicht nur Einsatz, Kampfkraft und Spielwitz hatten sich verändert. Weidemann hatte auch das taktische System umgestellt sowie personelle Konsequenzen gezogen. Markus Anfang fehlte wegen Verletzung (Knie), Jens Langeneke und Andreas Lambertz waren dagegen die beiden "Opfer" nach der Partie in Dortmund. Dadurch gab es sowohl Änderungen in der Abwehr, in der Henri Heeren auf die rechte Seite rückte und Tim Kruse erstmals wieder von Beginn an links ran durfte, als auch in der Offensive. Jörg Albertz ersetzte Anfang in der Spielmacherrolle. Dafür waren die Flügel mit Ahmet Cebe (links/später Pusic) und Sebastian Kneißl ständig besetzt. Ohnehin lief das Spiel der Gastgeber viel schneller und zielstrebiger, auch wenn noch längst nicht alles funktionierte. "Das kann man auch nach der schlechten Serie und den Umstellungen in der Mannschaft nicht verlangen", erklärte Kapitän Marcus Feinbier hinterher. Doch viele Bälle wurden (zurück-)erobert, Zweikampfverhalten und Einsatzbereitschaft waren vorbildlich. So ergaben sich Chancen, weil Lübeck immer wieder im ungeordneten Rückzug erwischt wurde. "Wir konnten uns dem Druck des Gegners lange nicht erwehren", sagte Gäste-Trainer Uwe Erkenbrecher.

Nach dem Anschlusstreffer kehrt noch einmal die Angst zurück

Die ersten gefährlichen Aktionen der Fortuna waren noch zwei Freistöße, von denen der Versuch von Marcus Feinbier an die Latte des Lübecker Tores klatschte. In der 32. Minute war es dann aber so weit, als Albertz Kruse auf die Reise schickte. Von links flankte dieser scharf in die Mitte. Nach dem Pfostenschuss von Kneißl staubte Ahmet Cebe zum verdienten 1:0 ab. Die Fans standen längst wieder wie ein Mann hinter ihrem Team. Und innerhalb der Mannschaft war sofort noch mehr Feuer zu spüren. Beflügelt legte der Gastgeber nach. Zwei Minuten später war erneut Wirbelwind Cebe nach Vorarbeit von Ivan Pusic und Feinbier per Kopf zum 2:0 zur Stelle.

Dass man in der Begeisterung manchmal die eigenen Schwächen vergisst, zeigte sich beim unnötigen Anschlusstor der Gäste kurz vor der Pause. Hamza Cakir ließ Hoffmann flanken und Kruppke köpfte zum 1:2 ein.