Mit einer ordentlichen Portion Glück zum ersten Heimsieg

Mit viel Engagement und einer guten Portion Glück erringen die Fortunen den ersten Heimsieg der Saison.

Düsseldorf. Knapp zwei Wochen durften die Zweitliga-Fußballer der Fortuna die Mini-Euphorie des ersten Saisonsieges genießen. Am Freitagabend sollte dieses 3:2 beim VfL Osnabrück mit einem weiteren Erfolgserlebnis "vergoldet" werden.

Gegen den FC Augsburg gelang jetzt tatsächlich auch der erste Heimsieg. Mit 1:0 wurden die Schwaben bezwungen. Es war ein verdienter Sieg, obwohl die Gäste auch ihre Chancen hatten, aber keinen Michael Thurk in Normalform. Allerdings stand der Fortuna diesmal auch das Glück zur Seite.

Norbert Meier hatte erstmals in dieser Saison der gleichen Aufstellung wie im Spiel zuvor vertraut. Also mit dem zuletzt angeschlagenen Innenverteidiger Assani Lukimya und ohne Zugang Sascha Rösler. Der Ex-Münchener, der vergangene Woche erst verpflichtet worden war, durfte sich auf der Bank schon mal etwas am Applaus erwärmen, der ihm beim Verlesen der Aufstellung von den Fortuna-Fans entgegengebracht wurde.

Applaus gab es auch noch für Augsburgs Axel Bellinghausen, vor allem in den düsteren Jahren des abgelaufenen Jahrzehnts die Fortuna mitgeprägt hatte (bis 2005) und nach wie vor einen Platz im Herzen der Fans hat. Torsten Oehrls (2009/10) und Marcel Ndjengs (2004/05) Zeit in Düsseldorf liegt da gefühlt schon viel weiter entfernt.

Allerdings durften alle drei gegen ihren alten Klub auflaufen, der drei Niederlagen in Folge mit in die Arena gebracht hatte. Und Bellinghausen sorgte auch gleich mit einem beherzten Flankenlauf für die erste gefährliche Szene der Gäste, vernaschte erst Kai Schwertfeger und flankte dann auf Michael Thurk, dessen Kopfball aber knapp vorbei ging (15.).

Wenig später gab es einen weiteren Schockmoment, als Marco Christ in der Nähe der Seitenaus-Linie nach einem unglücklichen Ballkontakt umknickte, zu Boden ging und sich den linken Fuß (18.) hielt. Als Christ draußen behandelt wurde, sorgte Andreas Lambertz mit einer knapp verpassten flachen Flanke im Strafraum sogar in Unterzahl für einen offensiven Moment (19.), ehe Maximilian Beister für den verletzt ausscheidenden Christ eingewechselt wurde und die Position im linken Mittelfeld einnahm. Lambertz rückte dafür auf Christs zentrale Stelle.

Das schien den Mannschaftskapitän irgendwie zu beflügeln, erst wühlte er sich durch und legte für Zoundi auf, dessen 17-m-Schuss Torwart Simon Jentzsch mit Mühe abwehrte (29.). Bei der anschließenden Ecke zog Lambertz aus 30 Metern einfach mal ab - Jentzsch konnte nur fausten.

Ansonsten war es vor 21 054 Zuschauern ein eher mäßiger Kick in der Düsseldorfer Arena. Bis zur 41. Minute, als Oliver Fink mit einem Geistesblitz Patrick Zoundi auf die Reise schickte. Dessen Schuss klatschte Jentzsch zur Mitte ab, wo Bröker nur noch einschieben musste. Aufgrund der etwas engagierteren Leistung eine durchaus verdiente Führung zur Pause.

Die wäre beinahe dahin gewesen, als Marcel Ndjeng nach einer knappen Stunde den Ball ins Tor der Fortuna drückte. Doch der Schiedsrichter erkannte zurecht auf Abseits bei der Flanke von Torsten Oehrl.

In dieser Phase ließen sich die Fortunen vielleicht etwas zu tief nach hinten drängen. Da war es auch fast verwunderlich, dass die Kugel nicht einschlug, als Michael Thurk fünf Meter vor dem Tor völlig freistehend zum Kopfball kam (66.).

Die Fortuna reagierte und griff wieder früher an. Die richtigen Konterchancen spielte sich der Gastgeber, der in den letzten 15 Minuten mit Sascha Rösler agierte, nicht heraus. Aber die Sicherung des knappen Vorsprungs war wichtiger. Und es reichte tatsächlich, weil sich Schiedsrichter Wingenbach kurz vor Schluss nicht dazu entschließen konnte, einen Strafstoß zu pfeifen, als Langeneke Augsburgs Michael Thurk von den Beinen holte.

Fortuna hat jetzt sechs Punkte und bekommt langsam den Kopf über Wasser.