Norbert Meier: „Das Spiel ist was Besonderes“

Interview: Norbert Meier freut sich auf das erste Punktspiel der Fortuna unter seiner Regie. Der Trainer macht aber keine Versprechungen.

<strong>Düsseldorf. Die Schleichwege von seinem Wohnort Viersen zu seiner Arbeitsstätte, dem Trainingsgelände in Sichtweite der Düsseldorfer Arena, kennt Norbert Meier inzwischen wie im Schlaf. Doch der neue Trainer soll die Fortuna vor allem im Eiltempo in die 2. Fußball-Bundesliga führen. Wie der 49-Jährige diese Aufgabe bewältigen will und was er sonst noch über seinen neuen Arbeitgeber denkt, hat er uns im Interview verraten. Herr Meier, wie sehr kribbelt es in Ihnen vor dem Spiel gegen den Wuppertaler SV?Meier: Natürlich ist dieses Spiel etwas Besonderes. Es ist das erste Spiel nach der Winterpause, ein Lokalderby, und es geht gegen den Tabellenführer. Wir wollen positive Aggressivität freisetzen und gewinnen. Wie wichtig wäre ein Erfolg?Meier: Eine gute Ouvertüre würde das ohnehin große Selbstvertrauen, das wir durch die guten Spiele gegen die Bayern, Bremer, Dortmunder und Gladbacher erworben haben, noch steigern. Aber es ist erst das erste Spiel nach der Winterpause in einer sehr ausgeglichenen Liga. Fest steht: Wir sind auf Augenhöhe mit der Spitze und wollen gut aus den Startlöchern kommen. Ist es ein größeres Problem, dass die Zahl der Fortuna-Fans morgen begrenzt sein wird?Meier: Im Normalfall wäre das Verhältnis der Fans bei diesem Spiel 5:1 zu unseren Gunsten, jetzt ist es 3:1. Wenn wir es schaffen, mit unserer Spielweise die Fans auch hinter uns zu bekommen, dann sind wir weit gekommen. Aber das muss von der Mannschaft ausgehen. Ist das Ziel Aufstieg für die Fortuna realistisch und gleichzeitig ihr größter Wunsch?Meier: Ich bin kein Hasardeur, der große Versprechungen macht. Ich könnte nicht sagen, wir steigen auf. Meine Aufgabe ist, die Mannschaft so gut wie möglich auf das nächste Spiel einzustellen. Mein größter Wunsch ist erstmal Gesundheit für meine Familie und mich. Und falls wir den Aufstieg schaffen, bin ich der Letzte, der nicht halbnackt durchs Stadion läuft. Wie groß ist der Druck, der auf Mannschaft und Trainer lastet?Meier: Natürlich ist ein gewisser Druck da, den habe ich überall erlebt. Als Trainer muss man Psychologe und Sozialarbeiter je nach Spielertyp sein. Wir müssen insgesamt versuchen, uns die Dinge vom Leib zu halten, die die Leistung beeinträchtigen und uns aber immer vor Augen halten, dass die Spieler und wir Trainer an diesem Job viel Spaß haben. Wie haben Sie sich bei der Fortuna eingelebt?Meier: Mein neuer Verein war mir ja auch vorher nicht fremd. Seitdem ich hier am Niederrhein bin, ist Düsseldorf immer irgendwie am Horizont. Es gab immer wieder Berührungspunkte. Hier fühle ich mich wohl, die Mannschaft zieht mit und versucht die Dinge umzusetzen, die ich ihr vorgebe. Wie groß ist die Qualität der Mannschaft?Meier: Wir haben ja jetzt noch mal nachgelegt und mit Olivier Caillas und Kenan Sahin den Kader sinnvoll ergänzt. Sie haben bereits angedeutet, dass sie Verstärkungen sein können. Es wird jetzt schon bei der Aufstellung für das Wuppertal-Spiel einige enge Entscheidungen um die Plätze in der Startelf und im Kader geben. Was kann, was muss bei der Fortuna besser werden?Meier: Verbesserungsmöglichkeiten gibt es immer. Die Fortuna hat in den vergangenen Jahren nur von der Tradition gelebt. Man sollte mit ihr leben und sich mit einer vernünftigen Einstellung auf das Wesentliche, den Sport konzentrieren. Zahl des Tages 15 000 Zuschauer werden am Samstag in der Arena das Spiel gegen den Wuppertaler SV sehen. Nicht weniger, womit die Partie als "ausverkauft" gilt. Aber auch nicht mehr, weil der Deutsche Fußball-Bund den Drittligisten Fortuna für wiederholte Randale der Fans - zuletzt in Essen - mit dieser Beschränkung bestrafte. “ Fortuna Düsseldorf - Wuppertaler SV (Samstag, 14 Uhr, Arena) WZ-Live-Ticker, Infos und Bildergalerie Finden Sie am Samstag HIER.

Norbert Meier

Karriere Norbert Meier (49) ist ein Routinier im Fußballgeschäft. Als Aktiver bestritt Meier für Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach 292 Bundesliga- und 39 Zweitligaspiele. Dabei erzielte er insgesamt 84 Tore. Mit Werder wurde Meier 1988 Deutscher Meister. Seine damaligen Mitstreiter unter Trainer Otto Rehhagel waren unter anderem Uwe Reinders, Thomas Schaaf und Rudi Völler. Außerdem absolvierte er von 1982 bis 1986 16 Länderspiele für die deutsche Nationalelf. Als Trainer führte er unter anderem den MSV Duisburg in die Bundesliga zurück und arbeitete bei Dynamo Dresden.

F95-SPIELE

HINRUNDE

Union Berlin - Fortuna 0:1

Fortuna - RW Essen 0:0

Wuppertaler SV - Fortuna 0:1

Fortuna - W. Bremen II 2:0

Cottbus II - Fortuna 0:1

Fortuna - Hamburger SV II 1:0

D. Dresden - Fortuna 0:0

Fortuna - SC Verl 3:0

1. FC Magdeburg - Fortuna 1:0

Fortuna - VfB Lübeck 0:1

RW Oberhausen - Fortuna 2:2

Fortuna - Rot-Weiß Ahlen 1:1

B. Dortmund II - Fortuna 0:1

Fortuna - Kickers Emden 0:2

Wolfsburg II - Fortuna 0:1

Fortuna - Braunschweig 1:1

SV Babelsberg - Fortuna 3:0

Fortuna - Union Berlin 0:1

RW Essen - Fortuna 0:0

Samstag, 14 Uhr: Wuppertaler SV (H)

23. Februar, 14 Uhr: W. Bremen II (A)

1. März, 14 Uhr: FC Energie Cottbus II (H)

8. März, 14 Uhr: Hamburger SV II (A)

15. März, 14 Uhr: Dynamo Dresden (H)

22. März, 14 Uhr: SC Verl (A)

29. März, 14 Uhr: 1. FC Magdeburg (H)

5. April, 14 Uhr: VfB Lübeck (A)

12. April, 14 Uhr: RW Oberhausen (H)

19. April: spielfrei

26. April, 14 Uhr: RW Ahlen (A)

3. Mai, 14 Uhr: Borussia Dortmund II (H)

7. Mai, 19 Uhr: Kickers Emden (A)

10. Mai, 14 Uhr: VfL Wolfsburg II (H)

17. Mai, 14 Uhr: Braunschweig (A)

24. Mai, 14 Uhr: SV Babelsberg (H)

31. Mai, 14 Uhr: RW Erfurt (A)

(H) = Heimspiel

Name Spiele (ein./ausg.)/Tore

Tor

Michael Melka 20 / -

Michael Ratajczak - / -

Abwehr

Robert Palikuca 16 (3/2) / -

Henri Heeren 8 (0/3) / -

Jens Langeneke 19 (1/1) / -

Adrian Spier 3 (1/0) / -

David Krecidlo 6 (0/4) / -

Erdal Eraslan - / -

Hamza Cakir 19 (0/1) / 1

Fabian Hergesell 16 (3/2) / -

Olivier de Cock 9/-

Mittelfeld

Ahmet Cebe 16 (5/7) / -

Claus Costa 8 (3/1) / -

Marco Christ 19 (0/8) / 2

Tomislav Zivic - / -

Markus Anfang 13 (1/2) / -

Ken Asaeda 1 (1/0) / -

Sebastian Heidinger 16 (15/0) / -

Oliver Hampel 16 (8/4) / 1

Andreas Lambertz 15 (0/8) / 2

Marek Klimczok 5 (2/2) / -

Angriff

Ivan Pusic - / -

Bekim Kastrati 15 (8/3) /2

Gelbe Karten: Cakir (6), Palikuca(5), Cebe*(5), Lambertz(4), Christ (4), Langeneke (3), Hergesell (4), Hampel (3), Krecidlo (2), Heidinger (2), Anfang (2), Melka (2), de Cock (2), Kastrati, Heeren, Klimczok, Lawarée

Gelb-Rote Karten: Palikuca, Cebe, Langeneke

Rote Karten: Cebe, Spier

* für das kommende Spiel gesperrt