Norbert Meier: „Das wird ein Charaktertest“
Norbert Meier schärft Konzentration der Spieler vor dem Derby am Samstag am Aachener Tivoli.
Düsseldorf. Norbert Meier lässt sich nicht gerne auf Gewohnheiten oder Charaktereigenschaften reduzieren. Auch für seine Spieler will er immer unberechenbar bleiben, um mit Überraschungen Akzente zu setzen.
Deshalb verbindet Fortunas Trainer auch mit dem Begriff „Heimspiel-Meier“ eher eine Respektlosigkeit als eine ironische Zustandsbeschreibung. Obwohl ihn sein damaliger Trainer Otto Rehhagel in einer Saison eher in den Heimspielen eingesetzt hat, „heißt das nicht, dass ich nur vor eigenem Publikum spielen konnte“, sagt Meier.
„Dann wäre ich wohl nicht auf 19 Länderspiele, 331 Bundesligaspiele und 84 Tore gekommen. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Karriere.“
So hat Fortunas Trainer keine Lust mehr auf Behauptungen, dass seine Mannschaft nur in Heimspielen guten Fußball spielen könne. Zwar gewann die Fortuna nur eines der letzten elf Auswärtsspiele, aber immerhin gelangen auch sechs Unentschieden wie in dieser Saison bei den starken Paderbornern und in Frankfurt.
Leichter wird es am Samstag in Aachen (13 Uhr/Tivoli) sicher nicht. „Die Alemannia hat nur einen Punkt auf dem Konto. Die wollen gegen uns mit aller Macht den Bock umstoßen“, sagt Meier, der meint, dass man den Gegner nicht an seinem augenblicklichen Tabellenstand messen darf.
„Ein bisschen Fußball spielen und die Gedanken an unsere gute Serie werden da nicht reichen. Wir müssen eine richtig gute Leistung bringen. Es wird ein Charaktertest.“
Personell ist Norbert Meier in der glücklichen Lage, aus dem Vollen schöpfen zu können. Der leicht angeschlagene Adam Bodzek ist wieder voll ins Training eingestiegen. Ebenfalls im Kader ist Karim Aouadhi, dessen von ihm verschuldeter Elfmeter gegen München keine Nachwehen haben wird.
Im Gegenteil: Sein französisch sprechender Trainer war mit dem Tunesier Anfang der Woche zum Essen, um Aouadhi besser kennenzulernen. Dieser wird wohl noch als zu brav eingeschätzt. Und der Respekt vor dem deutschen Fußball sei wohl noch zu groß. „Manche Spieler brauchen etwas länger. Es lohnt sich, er hat das Potenzial“, sagt Meier über den 25-jährigen Afrikaner.
Davon völlig unabhängig fiel die Entscheidung, Testspieler Patrick Abouna Ndzana aus Kamerun nicht zu verpflichten. Dass es noch knapp wird, einen Spieler bis Transferschluss am kommenden Donnerstag zu verpflichten“, bezweifelt Fortunas Sport-Vorstand Wolf Werner.
„Mit den heutigen elektronischen Möglichkeiten können wir in drei Tagen zehn Spieler verpflichten.“ Ein Kandidat bleibt Tobias Levels aus Gladbach. Aber mehr als Gespräche gab es noch nicht.