Nur noch Qual: Werder Bremen II - Fortuna Düsseldorf: 2:0
Der "Fluch von Platz 11" bleibt bestehen, das "Punktegrab" der Fortuna wird immer tiefer, und angesichts der erbärmlichen Leistung des selbst ernannten Aufstiegskandidaten war es für die meisten der rund 1000 Zuschauer eine "Qual", dem beizuwohnen.
Bremen. Aus der Qual der Wahl wurde für Norbert Meier "nur noch Qual". So sagte es der Trainer der Fortuna vor dem Wochenende. Allerdings dachte er wohl nicht daran, dass sich das bis zum Ende des Drittliga-Spiels bei Werder Bremen II hinziehen würde.
Mit 0:1 lagen die Fortunen auf dem Nebenplatz 11 des Bremer Weserstadions hinten, am Ende wiederholte sich die fast unglaubliche Geschichte. Die Düsseldorfer verloren mit 0:2 (0:1) bei der Bremer Reserve, die in dieser Saison bisher von 18 Spielen erst zweimal gewonnen hatte.
Der "Fluch von Platz 11" bleibt bestehen, das "Punktegrab" der Fortuna wird immer tiefer, und angesichts der erbärmlichen Leistung des selbst ernannten Aufstiegskandidaten war es für die meisten der rund 1000 Zuschauer eine "Qual", dem beizuwohnen.
Am kommenden Samstag geht es im letzten Spiel des Jahres in Paderborn schon um alles bei nun sechs Punkten Rückstand auf die Aufstiegsplätze. Eigentlich war mit "Qual" in Meiers Worten das Sortieren des übrig gebliebenen Personals gemeint.
Hatte er am Wochenbeginn noch die freie Auswahl unter seinen Fußball-Profis, so verkleinerte sich der Kader beinahe täglich. Olivier Caillas (Gelb-Rot-Sperre) und der langzeitverletzte Oliver Hampel kamen für das Spiel am Sonntagnachmittag bei Werder Bremen II ohnehin nicht in Frage.
Zu Wochenbeginn musste Marco Christ passen, weil er sich am vorherigen Wochenende im Spiel gegen Aalen (1:1) einen Muskelfaseriss in der Wade zugezogen hatte. Henri Heeren sagte aus familiären Gründen ab, und am Freitag knickte Stürmer Axel Lawarée beim Training in der Arena mit dem Knöchel um. Eine Kernspintomographie steht noch aus, für den Belgier ist das Fußballjahr aber bereits beendet.
Zu allem Überfluss zog sich Alternative Nummer eins für den Sturm, Kenan Sahin, am Samstagmorgen beim Abschlusstraining eine schmerzhafte Prellung zu. So fuhr Norbert Meier mit nur 17 gesunden Akteuren an die Weser, um dort den "Fluch von Platz 11" zu besiegen.
In sechs Spielen hatte die Fortuna dort erst einen mickrigen Zähler geholt, viermal mit 0:2 verloren. Der frühe Schock für die von mehr als 800 Fans begleiteten Gäste ließ die Erinnerung an die bisherigen traurigen Gastspiele wach werden:
Nach einem Einwurf gelangte die Abwehr per Kopfball nicht weit genug, so dass Bremens Nicolas Feldhahn die Kugel volley aus 18 Metern am verdutzten Torwart Michael Melka vorbei ins Netz schießen konnte (6.). Bis zur ersten Chance der im Spielaufbau behäbigen und defensiv nachlässig wirkenden Fortunen dauerte es mehr als 20 Minuten.
Nach einer Ecke kam der Ball zum aufgerückten Innenverteidiger Jens Langeneke, der aber das Kunststück fertig brachte, freistehend aus fünf Meter über das Tor zu schießen (27.). Ein Kopfball von Claus Costa (36.) und ein Weitschuss von Stephan Sieger (45.) - das war es dann auch schon in einer wenig erbaulichen ersten Spielhälfte.
Bereits eine knappe Viertelstunde nach dem Seitenwechsel wechselte Meier in Bekim Kastrati den dritten Stürmer ein und setzte damit ein klares Signal. Bis dahin war es von Seiten der Gäste ähnlich erbärmlich weitergegangen wie in den ersten 45 Minuten.
Und das Drama setzte sich fort: Per Konter erzielten die Bremer auch noch das 2:0 (70.). Nach einer Flanke von der linken Abwehrseite war Finn Holsing mit dem Kopf zur Stelle - Gegenspieler Andreas Lambertz hielt nicht energisch genug dagegen.
Sinnbildlich für die gesamte Leistung: Die Bremer blieben in ihren Möglichkeiten, während bei den Fortunen Kommissar Zufall regierte. Am Ende eine einzige "Qual".
Werder Bremen II - Fortuna Düsseldorf 2:0 (1:0)
Bremen II: Pellatz - Diekmeier, Schmidt, Stallbaum, Holsing - Bargfrede (33. Ronneburg), Artmann (71. Perthel), Oehrl, Feldhahn - Granskov, Heider (87. Kempe)
Düsseldorf: Melka - Halet, Cakir, Langeneke, Hergesell - Cebe (69. Custos), Sieger, Costa (59. Kastrati), Lambertz - Heidinger, Jovanovic
Zuschauer: 1000
Schiedsrichter: Florian Benedum (Mehlingen)
Gelbe Karten: Heider, Artmann, Holsing / Halet, Lambertz, Hergesell, Custos
Tore: 1:0 (6.) Feldhahn, 2:0 (70.) Holsing