Fortuna Düsseldorf Oliver Fink: Fitspritzen lasse ich mich nicht

Der Kapitän von Fortuna Düsseldorf ist wieder fit und einsatzbereit. Doch wenn das leichte Zwicken schlimmer werden sollte, würde der 34-Jährige kein Risiko eingehen.

Foto: Jos Mullers

Düsseldorf. Wer Oliver Fink kennt, der weiß, dass es der Kapitän von Fortuna Düsseldorf gar nicht erwarten kann, beim Anpfiff eines Ligaspiels wieder auf dem Rasen zu stehen. „Er wird auf jeden Fall im Kader für das Spiel am Sonntag auf St. Pauli stehen“, kündigte Friedhelm Funkel Mittwoch nach dem Training an. „Stand jetzt geht es mir ganz gut und ich verkrafte die Trainingseinheiten ohne Probleme“, sagte auch Oliver Fink selbst, der allerdings vor und nach jedem Training von Physiotherapeuten der Fortuna an der lädierten Achillessehne behandelt wird. „Es zwickt ab und zu ein wenig, aber ich kann spielen“, sagt Fortunas ältester Spieler, der allerdings erklärt, dass er am Sonntag in Hamburg kein Risiko eingehen wird. „Falls die Schmerzen zu stark sind, werde ich mich nicht fitspritzen lassen.“ Das Risiko sei ihm viel zu hoch, weil er damit die Fortsetzung seiner Karriere aufs Spiel setzen würde. Dazu haben wir auch genügend junge Leute, die für mich in die Bresche springen könnten“, sagt der 34-Jährige. „Ich bin froh, dass fast alle wieder an Bord sind.“

Eine Achillessehnenverletzung hat die Eigenheit, dass es nicht die eine Therapie gibt und die Fälle nicht miteinander zu vergleichen sind. „Machmal tut es mehr weh oder drückt es, manchmal spüre ich auch gar nichts“, sagt Fink, der sich sehr auf das Spiel in Hamburg freut. Die beiden letzten Spiele auf dem Kiez, die jeweils mit 0:4 für die Fortuna endeten, sind für Fink abgehakt. „Wir wissen trotzdem genau, worum es geht. Wir müssen unser Ding machen und nicht denken, dass der Gegner als Tabellenletzter nervös ist und wackelt.“ Fink stellt sich wie seine Kameraden auf einen „heißen Tanz“ ein.

Für den Kapitän ist es „superwichtig“, dass der Trainer immer wieder durchklingen lässt, welche bedeutende Rolle der Spieler Fink für ihn spiel. „Das wirkt sich ganz sicher auch auf meinen Genesungsprozess aus“, erklärt Fink, der im Training spritzig und antrittsschnell wirkte. Er ist ein Kämpfer, und er hat die Maßgabe für sich, nur völlig fit ins Spiel zu gehen, um 100 Prozent geben zu können. „Am nächsten Morgen werde ich es dann mekren, wenn aufstehe. Aber das ist nach dieser Verletzung ganz normal.“

Direkt nach der Verletzung hatte der 34-Jährige noch gedacht, in spätestens zwei Wochen sei er wieder dabei. Doch da war der Routinier zu ungeduldig. „Jetzt will ich aber doch zeigen, was noch geht“, sagt Fink, der sehr gespannt ist, wer denn am Sonntag am Millerntor in der Startformation stehen wird. „Bei Marcel Sobottka bin ich noch etwas vorsichtig, was eine Prognose angeht“, sagte Trainer Funkel, der aber nicht ausschließen wollte, dass auch der 22-Jährige wieder dabei sein könnte. In den Trainingsspielchen der beiden vergangenen Tage stand Sobottka aber vorwiegend in der Mannschaft, die keine Leibchen trug und gegen die vermeintliche A-Elf antrat. Doch noch ist Zeit, bis die Mannschaft am Samstagmittag die Fahrt nach Hamburg antritt. Und die Zeit spielt auch für Oliver Fink, der jetzt jedes Training gebrauchen kann, um zu gewohnter Stärke zurückzufinden. „Es ist schon beruhigend, dass jetzt auf dem Trainingsplatz so viel los ist“, sagte Fink. „Aber bevor ich verletzt ausgefallen bin, war das ja auch nicht anders.“