Fortuna Düsseldorf Funkel lobt die gute Moral seiner Spieler

Die Fortuna war beim 0:3 gegen Dresden zu grün, um so viele Rückschläge locker wegzustecken.

Zwei junge Spieler, die alles gaben: Taylan Duman musste mit Verdacht auch Schienbeinbruch ausgewechselt werden. ...

Zwei junge Spieler, die alles gaben: Taylan Duman musste mit Verdacht auch Schienbeinbruch ausgewechselt werden. ...

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Friedhelm Funkel wusste bereits nach dem 0:1 und 25 Sekunden, wie das Spiel so ungefähr laufen würde. Dass Dresden nur auf Fehler des Gegners wartet und versucht, diese mit frühem Attackieren zu provozieren, war eigentlich allen klar. Dass Dynamo die Platzherren bei deren 0:3-Niederlage am Freitag allerdings so kalt erwischen würden, war — wie fast alle Beteiligten betonten — das Schlechteste, was passieren konnte. „So konnten die Jungs keine Sicherheit aufbauen“, sagte Fortunas Trainer.

 Anderson Lucoqui machte noch die wenigsten Fehler.

Anderson Lucoqui machte noch die wenigsten Fehler.

Foto: Christof Wolff

Funkel musste eine junge und unerfahrene Mannschaft auf den Platz schicken, in der einige Korsettstangen fehlten. Da konnten auch Rensing, Schauerte, Schmitz, Bodzek und Hennings wenig ausrichten, um als alte Hasen gegenzusteuern. „Es ist schon ein wenig viel, hier ein Debüt, hier das zweite Spiel“, sagte Rouwen Hennings. „Die Jungs machen es ohne Zweifel gut, aber da fehlt dann natürlich bei so wenig erfahrenen Spielern auf dem Platz die Konstanz, und man verliert dann halt mal so ein Spiel glatt.“ Auch der Cheftrainer sprach davon, dass man Vieles mit Engagement, jugendlicher Frische und Begeisterung kompensieren kann. „Doch dann kassierst du in solchen Momenten Tore, die wie Nackenschläge wirken“, sagte Funkel. Da helfe dann auch die Begeisterung im Stadion und das Bemühen auf dem Platz nicht mehr viel. Wenn man dann einem so clever und taktisch klug agierenden Gegner gegenübersteht, der genau merkt, wie er weitere Nadelstiche setzen kann, sei es ungemein schwer, wieder nach vorne zu denken. „Das war ein Lernprozess für jüngere Spieler, aber auch für uns ältere“, meinte Hennings. „Dass uns so viele erfahrene Spieler gefehlt haben, hat es eben auch nicht einfacher gemacht.“

Friedhelm Funkel zollte der Mannschaft trotzdem ein Lob, dass sie nie aufgegeben habe. „Sie wollte unbedingt noch ein Tor erzielen. Das wollen wir als Trainerteam sehen“, sagte Funkel, der von einer sehr guten Moral seiner Spieler sprach. „Allerdings hat uns auch ein Quäntchen Glück gefehlt. Trotzdem geht der Sieg der Dresdner in der Höhe in Ordnung.“ Der Trainer betonte, dass die Fortuna auch mit Niederlagen umgehen könne. „Wir werden weitere Spiele in dieser Saison verlieren. Und es kommt immer auf das Wie an“, sagte der 62-Jährige. „Heute kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“

Dass sich die Mannschaft vom „Hype“ um die Rückkehr von „Lumpi“ Lambertz hat irritieren lassen, glaubt Funkel nicht. „Nein, das wäre zu einfach. Lumpi hat die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit verdient. Aber es hatte keinen Einfluss auf das Spiel.“

Morgen geht es mit dem nächsten Training weiter, und alle Fortunen sind froh, jetzt bis Sonntag kommender Woche etwas ausschnaufen zu können. „Wir haben eine recht intensive Spielweise, da tut jede Pause gut“, sagte Rouwen Hennings. Aus Vorsicht hat das Trainerteam in dieser Phase kein Testspiel angesetzt. Und so ist es fraglich, ob die Rekonvaleszenten direkt wieder in Hamburg einsteigen werden. Für Marcel Sobottka dürfte das Spiel ohnehin noch zu früh kommen, und Oliver Fink braucht noch einige Einheiten (und Spiele), um zu alter Form zurückzufinden. Immerhin stehen die zuletzt gesperrten Axel Bellinghausen und Kaan Ayhan wieder zur Verfügung.