Oliver Reck - Die „Droge Fortuna“ aufgesaugt

Oliver Reck wirbt als neuer Cheftrainer für ein gutes Teamgefühl und möchte kein Alleinentscheider sein.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Oliver Reck ist mit Leib und Seele Fortune. Wenn es nach den emotionalen Auftritten des 49-Jährigen am Spielfeldrand noch eines weiteren Beweises bedurft hätte, gab es diesen Montag bei seiner offiziellen Vorstellung als neuer Cheftrainer. Auf die Frage, ob es andere Interessenten nach seiner erfolgreichen Arbeit als Interimstrainer gegeben hätte, sagte Reck: „Ich habe diese Droge Fortuna in mich aufgesaugt.

In meinem Herzen hat nichts anderes Platz.“ Der neue Cheftrainer ist vollkommen fokussiert auf seine neue Aufgabe. „Ich werde meine ganze Energie in die Fortuna stecken,“ sagte er. Dass sich Reck verstellt, um mit seinen Äußerungen Sympathiepunkte zu sammeln, ist abwegig. Er brenne auf den Saisonstart und sei voller Tatendrang.

Mit seinem inneren Feuer hat Reck die Vereinsführung von Fortuna Düsseldorf überzeugt. Sein ausgesprochenes Teamgefühl warb ebenfalls um Vertrauen. „Ich will hier nicht allein entscheiden“, sagte Reck, als es um die Personalie des Co-Trainers Joti Stamatopoulos ging. „Alle Personalien, ob es Trainer oder Spieler sind, werden bei uns gemeinsam im Team besprochen.“ Er sei zwar jetzt Cheftrainer, aber kein Allein-Entscheider.

Das sind Sätze, die Dirk Kall gerne hört. Der Vorstandsvorsitzende der Fortuna berichtete von schwierigen Tagen und anstrengenden Verhandlungen mit Lorenz-Günther Köstner. „Wir sind froh, dass wir diese Personalie zum Vorbereitungsstart geklärt haben“, sagte Kall, der jetzt darauf hofft, dass die Fortuna einer ruhigeren und insgesamt erfolgreicheren Saison als zuletzt entgegensieht.

Den Aufstieg als klares Ziel dieser Spielzeit zu verkünden, lag sowohl Kall als auch dem Trainer fern. „Wir wollen im oberen Drittel mitspielen und lassen lieber die Leistungen auf dem Platz sprechen“, sagten Vorstandsboss und Cheftrainer wie aus einem Munde.

Helmut Schulte nutzte die Gelegenheit, um sich noch einmal bei Lorenz-Günther Köstner zu bedanken. „Er hat unsere Defensive organisiert, Oliver Reck die Offensive stabilisiert“, sagte Fortunas Sportvorstand. Der neue Cheftrainer habe die Sache unaufgeregt angepackt, und so müsse auch die Philosophie der Fortuna in der Zukunft aussehen. „Man kann Oliver Reck nur dankbar sein, dass er nach den drei Spielen unter seiner Regie im Dezember ohne Murren wieder ins zweite Glied zurückgetreten ist und dann erneut bereit war, als er erneut gebraucht wurde.“

Er zähle mit seinen 49 Jahren noch zu den jüngeren Trainern. Er habe aber schon viel Erfahrung im Fußballgeschäft gesammelt. Es sei wichtig, dass ein Co-Trainer den Chefcoach gut ergänzt. Damit will man Reck nicht nur Last von den Schultern nehmen, sondern auch einen taktisch versierten Mann an seine Seite stellen.