Pöbelnde Fans schaden Image der Fortuna
Nach den Bengalo-Würfen sollen Anhänger an Ausschreitungen in Ratingen beteiligt gewesen sein.
Düsseldorf. Was haben die Ausschreitungen von Fans des Fußball-Niederrheinligisten KFC Uerdingen bei einem Spiel gegen Germania Ratingen mit Fortuna zu tun? Nichts, sollte man meinen. Hätten da laut Polizeiangaben nicht einige Fortuna-Fans im Stadion die Krefelder mit Schmähgesängen und dem Zünden von Feuerwerkskörpern (Bengalos) provoziert.
Auch wenn der Mettmanner Polizeisprecher Frank Sobotta einräumt, dass das nicht der direkte Auslöser und auch kein Düsseldorfer an der Schlägerei beteiligt gewesen sei: Fortuna kassiert eine Negativ-Schlagzeile. Und es ist nicht die erste, schließlich gab’s Böller- und Bengalo-Werfer in den jüngsten Spielen gegen Bochum, Osnabrück, Duisburg und Oberhausen.
Das bringt Fortunas Vorstand Paul Jäger auf die Palme: „Unsere Fans haben in der Branche einen tadellosen Ruf.“ Zwar seien ein paar Unverbesserliche dabei, aber das, so Jäger, „sind Einzeltäter und keine echten Fortunen“.
Dass sich angebliche Fortuna-Fans bei Spielen „austoben“, an denen die Rot-Weißen gar nicht beteiligt sind, ist laut einer Uerdinger Stellungnahme kein Einzelfall. Da heißt es zu den Vorfällen vom Samstag, dass es „unverständlich“ sei, dass „— nicht zum ersten Mal — vorgebliche Fortuna-Fans Zugang zum Stadion erhalten und dort Pyrotechnik abbrennen konnten“. Bei einem KFC-Spiel in Langenfeld Ende September 2010 war es zuletzt zu Schlägereien zwischen den Fanlagern gekommen. Ergebnis: rund 20 Festnahmen.
Dass der Verein die Konsequenzen aus der Negativ-Werbung durch einige wenige Chaoten zieht, will Jäger am Beispiel der Bengalo-Werfer von Duisburg und Oberhausen zeigen: „Wir haben die beiden Täter identifiziert und werden sie zur Rechenschaft ziehen. Wir lassen uns das gute Bild unserer Fans nicht kaputtmachen.“ Bislang hatte Jäger immer auf Dialog gesetzt, um zum Beispiel Stadionverbote zu verhindern.
Nachholbedarf in Sachen Fanarbeit sieht Fortunas Fanbeauftragter Jörg Emgenbroich aber nicht: „Wir haben ein Fanprojekt, eine Fanbetreuung, Dachverbände und Ultra-Gruppen, die sich sehr gut selbst regulieren.“ Wenn etwas passiert, seien das meist Fans aus dem unorganisierten Bereich schuld.
Die Fortuna hat dem KFC nun Zusammenarbeit angeboten, damit es beim nächsten Gastspiel im Raum Düsseldorf ruhig bleibt.