Fortunas entspannte Premiere

Beim ersten Liga-Spiel in der Baby-Arena gewinnt das überlegene Meier-Team gegen Union Berlin mit 3:0.

Düsseldorf. Bisher waren es immer harte Duelle auf Augenhöhe. Doch diesmal hatte sich Norbert Meier gewünscht, dass es nicht wieder nur ein 1:0-Spiel wie sonst immer zwischen der Fortuna und Union Berlin gibt. Beide Teams taten dem Trainer von Fortuna Düsseldorf den Gefallen.

Es gab einen 3:0-Erfolg für die Fortuna bei der Liga-Premiere in der provisorischen Arena, weil der Gastgeber wie befreit aufspielte und die Berliner mit ihren Gedanken ganz woanders waren. „Man darf Spiele nicht so angehen, wie es meine Spieler heute getan haben“, sagte Berlins enttäuschter Trainer Uwe Neuhaus. Und Jens Langeneke konnte für seine Verhältnisse ganz entspannt auf der Tribüne das Spiel verfolgen. „Das hat die Mannschaft richtig gut gemacht, man konnte gut zuschauen“, sagte der gelbgesperrte Abwehrchef der Fortuna.

Dass ihm der achte Saisontreffer mehr oder weniger genommen wurde, machte ihm nichts aus. Stattdessen verwandelte Sascha Rösler den Elfmeter, den sonst Langeneke getreten hätte. Die ohnehin gute Stimmung in dem engen Hexenkessel wurde noch besser, obwohl es mit der „La Ola“ nicht ganz klappen wollte. Dazu gab es zu viele Lücken im Gäste-Block. Vielleicht hatten die Berliner Fans geahnt, dass sich ihre Mannschaft so hängen ließ. Die ungewollte Vorlage von Dominic Peitz ermöglichte Andreas Lambertz das 2:0, das er mit einem herrlichen Schuss ins untere linke Toreck erzielte.

„Das ist vielleicht das Einzige, was es heute zu bemängeln gab“, sagte Norbert Meier. „Wir hätten noch das eine oder andere Tor mehr erzielen können, ja müssen.“ Doch die Kritik an seinen Stürmern Ken Ilsø, dem nach mehreren vergeblichen Anläufen doch das 3:0 gelang, und Maximilian Beister fiel ganz sanft aus. „Da war etwas Egoismus zu viel im Spiel“, sagt der Trainer. „Doch das sind mal wieder Klagen auf hohem Niveau.“

Hätte die Fortuna von Saisonbeginn auf diesem Niveau gespielt, wäre mehr als ein Platz im Mittelfeld drin gewesen. Darüber macht sich Meier keine Gedanken, aber Ehrgeiz ist bei ihm noch vorhanden. „Wir haben die Verp-flichtung, noch mehr zu versuchen und unseren Fans etwas zurückzugeben.“

Die Spieler haben ebenfalls Blut geleckt. Denn der Wille, jedes Spiel mit vollem Einsatz zu bestreiten, war am Freitag für jedermann sichtbar. Da es in der Baby-Arena so viel Spaß macht, könnte auch nächste Woche die Serie erhalten bleiben — dann im 13. Heimspiel in Folge ohne Niederlage.