Polizei rüstet sich für Fortunas Risikospiel
Am Freitag gastiert Dresden in der Arena. Etwa 2500 Dynamo-Fans werden erwartet, auch gewaltbereite.
Düsseldorf. Von Mobilmachung und der Verteidigung Dresdens ist in einem Internet-Aufruf von gewaltbereiten Dynamo-Fans die Rede. Gekrönt wird der Appell von der Kampfansage: „Wessi-Ultras aufs Maul“. Beim Pokalspiel in Dortmund zeigten Krawall-Fans des Fußball-Zweitligisten, was sie darunter verstehen: Es gab mehrere Spielunterbrechungen und Verletzte.
Dass sich das wiederholt, wenn am Freitag (18 Uhr) die Dresdner in der Arena gastieren, glaubt Fortunas Sicherheitsbeauftragter Sven Mühlenbeck aber nicht: „Bei den bisherigen Aufeinandertreffen gab es keine Ausschreitungen. Aber natürlich wird die Begegnung vom DFB als Risikospiel eingestuft.“
Das heißt, es werden am Freitag in der Arena auch Dresdner Ordner eingesetzt und im Gästeblock gibt es nur alkoholfreies Bier. Etwa 2500 Dynamo-Fans werden in Düsseldorf erwartet. Mühlenbeck: „Offiziell hat der Gastverein Anspruch auf zehn Prozent der Karten, also etwa 5400. Aber Dynamo hat für den Vorverkauf nur 2100 angefordert.“ Spontan könnten es jedoch mehr Gästefans werden, denn der Verein hat bundesweit viele Anhänger.
Die meisten dieser Fans schätzt der Einsatzleiter der Polizei, Hans-Joachim Kensbock-Rieso, als harmlos ein. Es gebe allerdings eine „Problemgruppe“ von 200 bis 250 gewaltbereiten Fans: „Die reist immer mit.“ Schon vor den Ausschreitungen in Dortmund sei daher entschieden worden, die Präsenz zu verstärken. „Wir sind mit mehreren Hundertschaften im Einsatz“, sagt Kensbock-Rieso. Schon ab Freitagmittag seien Aufklärungskräfte aus Dresden zudem in der Altstadt, um Problemfans dort zu identifizieren.
Mit Krawall nach dem Spiel rechnet der Einsatzleiter hingegen nicht. In Dortmund hätten Dynamo-Chaoten Live-TV und die große Zuschauerzahl gezielt genutzt, um Schlagzeilen zu machen — solche Ankündigungen fehlen für Düsseldorf bislang. Zudem wollen laut den Dresdener Fanbeauftragten die meisten Anhänger gleich nach der Partie den Heimweg antreten. Pyrotechnik im Stadion wird es laut Kensbock-Rieso aber wohl wie beim vergangenen Besuch der Dresdener 2009 wieder geben: „Die gehört mittlerweile leider zum Standard.“