Porträt: Schahin setzt Ausrufezeichen
Im Personal-Puzzle von Trainer Norbert Meier könnte der Zugang aus Fürth zum Saisonstart eine Rolle im Sturm besetzen.
Düsseldorf. Nach einem lupenreinen Hattrick redet es sich gleich besser über die aktuelle Situation. Fortuna-Zugang Dani Schahin hatte nach seinen drei Toren im Testspiel bei einer verkappten Sauerland-Auswahl in Iserlohn sichtbar Spaß. „Natürlich hätte das Ergebnis noch höher ausfallen müssen“, sagte der 23-Jährige angesichts der drückenden Überlegenheit des Fußball-Bundesligisten. Zur Pause war er fertig mit seinem Job — drei Tore, kurz freuen, abgehakt. Denn wichtiger sei gewesen, dass sich das Team im fünften Testspiel der Saisonvorbereitung weiter finden konnte, „es war eine weitere Partie, um uns besser kennenzulernen“. Denn darauf kommt es schließlich in diesen Tagen der Saisonvorbereitung an.
Aber sicherlich auch darauf, sich Trainer Norbert Meier zu zeigen. Denn vor allem in der Offensive wurde der Kader des Aufsteigers runderneuert, die Karten für die Stammplätze werden im Sturm noch kräftiger durchgemischt als in den anderen Mannschaftsteilen. Zumal auch Gerrit Wegkamp als Torschütze und zweifacher Vorbereiter in Iserlohn glänzte. „Ich gehe meinen Weg, mal sehen, wo es mich hinführt“, sagte Schahin angesichts der Herausforderung im Konkurrenzkampf.
Ähnlich war er bei seinem Wechsel von Greuther Fürth nach Düsseldorf vorgegangen. Dass sein Ex-Klub eher und früher den Aufstieg in die Bundesliga klar gemacht hatte, spielte für ihn keine Rolle. Schahin sah seinen Weg klar vor sich: „Für mich war klar, dass ich aus Fürth weg wollte.“
In drei Jahren war er dort nur auf 34 Einsätze und zwei Tore gekommen, verbrachte ein halbes Ausleihe-Jahr in der 3. Liga bei Dynamo Dresdenund erzielte dort in zwölf Spielen neun Tore. Recht früh in diesem Jahr war alles klar, Schahin hatte sich auch von Maximilian Beister überzeugen lassen. Sein Freund hatte ihn von den Qualitäten der Fortuna berichtet. Offensivspieler Beister, der durch seinen leistungsmäßigen Durchbruch großen Anteil am Aufstieg der Fortuna hatte und nach zwei Ausleihe-Jahren zurück zum Hamburger SV musste, ist nun in Sachen Entwicklungsmöglichkeiten eine Art Vorbild für Schahin. „Er konnte mir nur Gutes erzählen, und die Fortuna ist schließlich eine gute Adresse.“ Für junge Spieler wie Beister und Schahin zum Beispiel, aus denen Trainer Norbert Meier das Beste herauszuholen versucht.
Seine Stärken auf dem Platz mögen derweil andere beurteilen, sagt Schahin. In Iserlohn hat er mit drei Toren zumindest eine gewisse Qualität im Abschluss bewiesen. Dazu weiß er läuferisch und kämpferisch zu überzeugen. Ein Spielertyp also, der ins System der Fortuna passte. Dani Schahin wäre auch in die 2. Liga gegangen, jetzt ist es die erste Liga geworden. Also alles richtig gemacht? „Geplant für die Bundesliga hatte ich nicht, nur gehofft. Jetzt hat es geklappt, und ich bin mir sicher, dass wir die Klasse halten können.“ Zumindest mache es schon mal Spaß, zum Training zu kommen — erst recht nach einem erfolgreichen Testspiel mit eigenem Hattrick.