Positives Fazit aus dem Trainingslager
Norbert Meier: „Der Charakter stimmt“.
Düsseldorf. Natürlich wird es Enttäuschungen geben. Für diese Erkenntnis musste Fortuna-Trainer Norbert Meier in den neun Tagen in Österreich nicht zum „Alm-Öhi“ werden. Enttäuschungen, weil der Bundesliga-Aufsteiger mit seinen Fans das häufigere Verlieren erst wieder lernen muss. Enttäuschungen auch, was das sportliche Personal angeht.
Von den 26 Spielern im Kader, die am Freitag das Trainingslager in Maria Alm beendeten, darf er nur 18 für den Spieltag nominieren, elf können von Beginn an spielen. Das ergibt etliche Streichungen. Der Trainer des Bundesliga-Aufsteigers kennt die Mechanismen des Fußballs lange genug, gibt aber jedem dieselbe Chance: „Alle stehen in einem Trainingslager unter intensiver Beobachtung.“
Einer wie Mannschaftskapitän Andreas Lambertz zum Beispiel, der den langen Weg mit der Fortuna von der vierten in die erste Liga nun vollenden will. „Er macht auch Fehler, ist aber läuferisch immer dabei. An diesem Jungen werden wir auch in der Bundesliga nicht vorbeikommen“, sagt Meier. Selbst mutmaßliche Streichkandidaten hat der 53-Jährige noch nicht aufgegeben: Robbie Kruse und Timo Furuholm beispielsweise.
Bis zum Saisonstart mit dem DFB-Pokalspiel bei Wacker Burghausen ist schließlich noch ein guter Monat Zeit. Vielleicht auch für weitere Verpflichtungen? Vorstand und Aufsichtsrat würden es möglich machen, hatte Vorstandschef Peter Frymuth erklärt. Meier ist zumindest nicht abgeneigt: „Wir schauen ja nicht blauäugig in die Zukunft und beobachten den Markt.“ Es sei aber kaum denkbar, dass man aus der Bundesliga Spieler holen werde. Wenn überhaupt, müsste es schnell gehen, „weil der bei anderen durch das Sieb gefallene Spieler wieder Eingewöhnungszeit benötigt“.
Gleichwohl ist in Maria Alm auch nicht alles nach Wunsch gelaufen. Das schlechte Wetter wurde zwar irgendwie überstanden, bei den zwei Testspielen gegen den VfL Wolfsburg II (0:2) und Panathinaikos Athen (0:1) gelang indes kein Treffer. „Die Chancenverwertung muss sicher optimiert werden, denn viele Möglichkeiten werden wir in einem Bundesliga-Spiel nicht bekommen.“
Was das Formen der zehn alten und 16 neuen Spieler (rechnet man den zuvor ausgeliehenen Tobias Levels zur zweiten Gruppe) zu einem Team angeht, zeigte sich der Trainer vor dem gestrigen Abend-Rückflug von Salzburg nach Düsseldorf zufrieden: „Vom Charakter der Spieler her gibt es nur Positives zu sagen. Der stimmt.“ Es sei aber Geduld gefragt. „Wir sind keine Reisegruppe, die zur Kaffeefahrt in Maria Alm war. Wir haben im konditionellen Bereich gearbeitet und waren zum Kennenlernen hier.“