Norbert Meier übt sich in der Kunst der Improvisation
Der Regen von Maria Alm macht den Trainer von Bundesligist Fortuna zum Grantler.
Maria Alm. Langsam wird der Meier-Norbert zum „Grantler“, sagen die Leute im Dorf. Denn das Verlässlichste im Trainingslager der Düsseldorfer Fortuna ist bislang das unbeständige Wetter. Der Rasenplatz in Maria Alm steht seit dem ersten Tag unter Wasser, das sorgt nicht gerade für gute Laune. Mehr als ein Zirkeltraining auf der Nebenfläche war angesichts der heftigen Regenfälle bisher nicht drin. „Das ist natürlich nicht so schön, dass wir auf dem Platz noch keine einzige Trainingseinheit absolvieren konnten“, sagt der 53-Jährige.
Regelmäßig weicht der Tross des Bundesliga-Aufsteigers auf den Kunstrasenplatz im Nachbarort Saalfelden aus. Auch dort ist der hübsche grüne Fußballrasen gesperrt, optimal Bedingungen sehen anders aus. Zwar steht der Kunstrasen auch im Dauerregen zur Verfügung, aber Trainer Guus Hiddink und der russische Top-Klub FC Anzhi Makhachkala hatten keine Lust auf Plastikgras, sagten das Testspiel kurzfristig ab.
„In diesen Situationen müssen wir eben improvisieren“, sagt Meier. Kurzfristig sprang Regionalligist VfL Wolfsburg II für den Sonntagabend ein, und die Viertliga-Kicker „bedanken“ sich zu allem Überfluss mit einem 2:0-Sieg. Nur ein Testspiel, natürlich. Aber das Ergebnis ist so unangenehm wie der österreichische Wetterwechsel in diesen Tagen.
„Das war einfach ein schlechtes Spiel von uns“, sagt Ken Ilsø. Der Däne ist einer von nur zehn verbliebenen Akteuren im Kader. Weil Leistungsträger wie Assani Lukimya (Werder Bremen), Maximilian Beister (Hamburger SV) und Thomas Bröker (1. FC Köln) nicht zu halten waren, gilt es für Trainer Meier jetzt, 16 Zugänge zu integrieren. Noch nie seit der Einführung der Transferperioden (2003) hatte ein Bundesligist mehr neue Spieler verpflichtet.
Unter den Neuen sind Rückkehrer Axel Bellinghausen (FC Augsburg), Verteidiger Du-Ri Cha (Celtic Glasgow) sowie die Stürmer Stefan Reisinger (SC Freiburg) und Nando Rafael (Augsburg) die bekanntesten. Angesichts des schmalen 15-Millionen-Etats fehlen die großen Namen, die Fortuna setzt auf den Teamgeist, aber dafür braucht Meier jede Einheit und jeden Test.