Wolf Werner: Der nimmermüde Manager

Wolf Werner lebt die Fortuna. Er ist der Kopf des Vereins. Und er ist derjenige, der die Linie vorgibt.

Düsseldorf. Natürlich ist auch der Manager der Fortuna vor Ort in Österreich. Wolf Werner möchte schließlich sehen, wie sich die 16 neu verpflichteten Spieler des Bundesliga-Aufsteigers im Trainingslager in Maria Alm präsentieren. Im Mannschaftshotel Eder spricht der nimmermüde 70-Jährige über seine Eindrücke, seine Erwartungen und seinen Fußballverstand.

„Gruppendynamisch ist einiges in Bewegung gekommen. Die Spieler pflegen einen sehr guten und leistungsfördernden Umgang miteinander. Es läuft fast so ab, als wenn alle schon länger zusammen arbeiten würden.“

„Meine Wunschvorstellung ist es, den Trainer glücklich zu machen. Aber mit 15 Millionen Euro Etat können wir eben keinen Ribéry holen. Weil wir die Gruppendynamik erhalten wollen, darf auch keiner das Gehaltsgefüge sprengen. Wenn wir einem Spieler das Doppelte zahlen wie allen anderen, wäre das schädlich. Wir brauchten Spieler, die mit Überzeugung zu uns gekommen sind.“

„Das wurmt mich nicht, es amüsiert mich eher. Es gab ja auch noch keine Bundesliga-Saison, in der die Aufsteiger nicht als Absteiger eingeordnet wurden. Uns enttäuscht eher, dass die Vergleiche nicht passen. Wir sind in kurzer und schneller Fahrt in die erste Liga gekommen. Damit hatte doch kaum jemand rechnen können. Entsprechend müssen wir jetzt mit unseren Möglichkeiten klarkommen.“

„Die große Freude hat uns die Hertha genommen. Die übliche Anerkennung hat gefehlt, und es war auch einigermaßen enttäuschend, wie wenig Unterstützung wir von anderen Klubs bekommen haben. Da wurde die Fortuna ziemlich alleine gelassen.“

„Man sollte nie nach dem Alter fragen, sondern danach, was man geleistet hat. Die Entscheidung der Fortuna, mich zu verpflichten, war im Nachhinein sicher nicht die schlechteste. Meine Frau sagt zwar immer, ich soll baldmöglich in den Ruhestand gehen. Aber entscheidend ist doch, dass es Spaß macht. Das haben die Amerikaner übrigens schon viel früher begriffen, dass auch ältere Herrschaften noch ihren Job gut machen können. Ich sehe keine Probleme, ich fühle mich sehr wohl.“

„Als Sternzeichen Widder setze ich mir immer hohe Ziele, versuche, die hartnäckig zu erreichen. Kann nicht gibt es für mich nicht, hat es in meinem Leben nie gegeben, egal ob im Fußballerleben oder im richtigen Leben. Geht nicht gibt es bei mir auch nicht. Bei Fortuna Düsseldorf mussten wir Schritt für Schritt nach oben machen. Es war wichtig und richtig, wie wir es gemacht haben. Es war wichtig und richtig, dass alle und alles zusammen gewachsen ist.

Entscheidend ist, nicht nur für einen Klub wie die Fortuna, dass die sportliche Seite funktioniert. Seit ich bei der Fortuna bin, ist uns das durchgehend gelungen. Und in der Bundesliga müssen wir höllisch aufpassen, dass es auch so bleibt.“