Fortuna Düsseldorf Robert Schäfer: „Fortuna hat alles, um erfolgreich zu sein“
Robert Schäfer zieht ein Fazit seiner Arbeit nach genau einem Jahr Amtszeit. Neue Ideen, Kreativität und natürlich sportlicher Erfolg sind für die Zukunft unerlässlich.
Düsseldorf. Die Abrechnung von Robert Schäfer mit der Vergangenheit ist schonungslos. „Vor einem Jahr, als ich bei Fortuna Düsseldorf angefangen habe, war der Verein weder für die Gegenwart noch für die Zukunft gerüstet“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Fortuna nach genau 365 Tagen Amtszeit. Schäfer erklärte am Mittwoch, was ihn antreibt und wofür er als Vereinsboss steht. „Ein Traditionsverein kann erfolgreich sein. Fortuna hat alles, was sie dafür braucht und somit allerbeste Voraussetztungen.“ Dabei stehen die Begriffe Heimat, Familie und Verein im Mittelpunkt. Die Identifikation der Menschen in und um Düsseldorf mit ihrem Verein bleibt das Ziel der Vereinspolitik.
Zurück in die Vergangenheit: Der Verein hatte 2015/16 sechs Millionen Euro weniger und deutlich höhere Kosten als im Abstiegsjahr 2013/14, sagte Schäfer. „Und das war nicht allein sportlich zu begründen.“ Der Kader im vergangenen Jahr habe inklusive Abfindungen 13 Millionen Euro gekostet. In diesem Jahr liegt er um rund drei Millionen Euro darunter, da die Kosten in der jüngeren Vergangenheit geradezu explodiert seien. „Wir haben analysiert, wo die Probleme liegen“, sagte Schäfer. „Jetzt benötigen wir Ideen und Kreativität und vor allem ein funktionierendes Transfergeschäft.“ Das heißt, entweder hält man die guten Spieler, oder man gibt sie für teures Geld ab und kann dadurch neue vielversprechende Talente verpflichten.“ Deshalb macht sich Schäfer auch keine zu großen Sorgen, wenn Spieler wie Kaan Ayhan und Marcel Sobottka begehrt sind. „Wir wollen aber beide unbedingt halten und stehen auch wegen Rouwen Hennings mit dem FC Burnley in Kontakt.“ Allerdings rufen die Briten derzeit Summen auf, die für einen Verein wie Fortuna noch von einem anderen Stern sind.
Die Einnahmen im Sponsoring und Marketing sind entgegen anderslautender Gerüchte nicht gesunken. „Das hilft aber nicht, sie hätten steigen müssen, damit wir weiter wettbewerbsfähig sein können“, sagte Schäfer. Dafür sei eine gesunde und erfolgreiche sportliche Basis immer sehr hilfreich. „Da habe ich vollstes Vertrauen in die handelnden Personen vom Trainer bis zur Scouting-Abteilung, die ihre Fähigkeiten bereits unter Beweis gestellt hat“, sagte der Fortuna-Boss, für den der weitere Saisonverlauf sicherlich nicht langweilig werden wird. „Wir müssen um jeden Platz kämpfen, denn davon wird die Höhe der TV-Gelder mit abhängig sein.“
Schäfer erhofft sich einen positiven Effekt und ein wenig mehr Handlungsspielraum, wenn es ab der kommenden Saison mehr Geld aus den neuen TV-Verträgen geben wird. So steht auch bereits fest, dass bei der Zusammenstellung des neuen Kaders, von dem Schäfer sagt, dass es keinen großen Umbruch geben wird, die dafür bereitgestellte höhere Summe voll ausgeschöpft wird.
Die Suche nach einem neuen Finanz-Vorstand läuft. „Aber hier haben wir, wie bereits verkündet, kein Vakuum, da Paul Jäger solange auf diesem Posten aktiv bleiben wird, bis wir jemand für diesen Posten gefunden haben“, sagte Schäfer. „Ich werde das nicht mit übernehmen.“ Damit wollte Schäfer den Vorwurf entschärfen, dass er alles an sich reißen würde.