Zum Abgang von Robert Schäfer Schlussstrich unter ein Missverständnis

Düsseldorf · Das Ende der Zusammenarbeit von Vorstands-Chef Robert Schäfer und Fortuna Düsseldorf erscheint wie eine logische Konsequenz aus vielen Fehlern. Doch auch der Aufsichtsrat trägt eine Mitschuld. Ein Kommentar.

Robert Schäfer (l), Vorstandsvorsitzender von Fortuna Düsseldorf, spricht auf der Mitgliederversammlung der Fortuna im Dezember 2018 zu den Vereinsmitgliedern. Rechts sitzen Björn Borgerding (M.) und Dirk Böcker als Mitglieder des Aufsichtsrates.

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Im Verein brodelte es vor Unzufriedenheit von vielen Mitarbeitern seit Monaten und zwischen Vorstand und Aufsichtsrat — während die Mannschaft von einem Erfolg zum nächsten eilte. In der Osterwoche nach dem Bayern-Spiel sollte es zum großen Knall kommen. Die Bombe ist zwei Tage zu früh hoch gegangen. Robert Schäfer muss gehen.

Der Zeitpunkt der „Bekanntgabe“ für die offensichtlich sorgsam vorbereitete Entscheidung einen Tag vor dem Spiel gegen die Bayern und quasi zeitgleich mit dem feststehenden Klassenerhalt war mehr als unglücklich und rutschte mal wieder durch eine Indiskretion eines offensichtlich frustrierten Aufsichtsratsmitgliedes heraus. Das ist kein Ruhmesblatt

Letztlich erscheint die Entscheidung aber wie eine logische Konsequenz aus einer Reihe von Schäfers Fehlern, Fehleinschätzungen, undurchsichtiger Personalpolitik sowie fehlendem Fingerspitzengefühl in der Menschenführung. Sein von ihm ausgehandeltes Gehalt von 800.000  Euro spricht nicht gerade von vernünftiger Vorgehensweise. Allerdings gehören dazu zwei Parteien. Obwohl es ein Magengrummeln bei einigen Aufsichtsratsmitgliedern gab, wurde Schäfers Vertrag im Oktober ’18 zu verbesserten Bedingungen nach dem Aufstieg verlängert. Diesen Fehler muss der Aufsichtsrat auf sich nehmen und der Verein nun wohl teuer bezahlen.

WZ-Redakteur Norbert Krings

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Das Kontrollgremium entschied sich zu einem Ende mit Schrecken und gegen die ständige Faust in der Tasche bis 2021. Zudem könnte es sein, dass der Aufsichtsrat dem Vorstandsvorsitzenden so viele Verfehlungen vorwerfen will, dass sich  Schäfer lieber mit einer kleinen Lösung zufrieden gibt, als dass ans Licht kommt, womit er der Fortuna womöglich geschadet haben könnte.

In einigen Bereichen hat sich Schäfer zu emotional und zu wenig professionell bewegt. Allein die Probleme mit der Stadt, die sich angesichts der hohen Ansprüche des Vereins  verprellt fühlte, sorgten für großen Unmut. Ab sofort können Trainer, Spieler und Fans den Klassenerhalt feiern, auch viele Fortuna-Mitarbeiter werden sich freuen, weil sie nun auf wieder bessere Arbeitsbedingungen hoffen.