Rösler: „Ich genieße jedes Spiel, als wäre es das letzte“
Bochum. Sascha Rösler (34) hat Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf mit dem elften Saisontor zum 1:1 beim VfL Bochum die Serie gerettet. Tabellenführer Düsseldorf ist weiter ungeschlagen.
Und der Routinier in bestechender Form.
Herr Rösler, sind Sie in der Form Ihres Lebens?
Rösler: Natürlich rücke ich gerade mehr in den Fokus, aber ich würde nicht von der Form meines Lebens sprechen. Ich bin in einem Alter, in dem ich im Fußball schon alles durchgemacht habe, in der 2. Liga ohnehin. Deshalb bin ich vom Kopf her relativ klar. Zwei, drei gute Spielen lassen mich nicht mehr abheben.
Die Fortuna-Fans singen: „Wir steigen auf und schmeißen Dortmund raus.“ Einen Weihnachtswunsch könnten Sie den Fans schon erfüllen.
Rösler: Das mit dem Aufstieg wird aber vor Weihnachten nicht mehr reichen.
Aber Dortmund kommt am 20. Dezember im DFB-Pokal.
Rösler: Natürlich haben wir das im Hinterkopf, aber wir haben jetzt am Freitag eine schwere Aufgabe gegen Paderborn. Wir brauchen hundertprozentige Aggressivität, sonst tun wir uns schwer. Paderborn ist die größte Überraschung der Hinrunde.
Vor einem Jahr waren Sie noch arbeitslos.
Rösler: Das war keine leichte Situation, ich habe schon an das Karriereende gedacht. Ich hätte selbst nicht mehr damit gerechnet, dass ich noch einmal in eine solche Situation komme. Ich habe gehofft, dass es noch auf einem guten Niveau weiter geht, aber dass es jetzt so gut läuft, das ist ein kleiner Traum. Ich genieße jedes Spiel, als wäre es das letzte. In meinem Alter weiß man nie, wie lange es noch geht.
Frankfurts Trainer Armin Veh attestierte jüngst auch Ihnen, mit Theatralik machten Sie den Fußball kaputt.
Rösler: Ich kenne Armin schon lange und mag ihn eigentlich. Aber es ist klar: Es geht in die Rückrunde, die Frankfurter merken, dass wir eine sehr gute Rolle spielen. Da kommen jetzt auch Giftpfeile. Wir wollen unser Ding machen. Was Frankfurt denkt, interessiert uns überhaupt nicht.