Kommentar So reicht’s für Fortuna nicht
Meinung | Düsseldorf · Die Krise ist deutlich spürbar. Kaum ein Spieler von Fortuna Düsseldorf hat Normalform und kann nicht an die Leistung im vergangenen Jahr anknüpfen.
Null Punkte aus drei Spielen und 0:12 Tore sprechen eine deutliche Sprache. Fortuna fehlt derzeit die Klasse, um gegen Mannschaften aus der Spitzengruppe Zählbares zu erreichen. Natürlich muss im eigenen Spiel alles passen, und der Gegner einen schwachen Tag haben. Leipzig hat nicht überragend agiert, aber Fortuna war nicht gut genug. Das gilt für die spielerische Leistung, allerdings auch für den Kampfgeist.
Klar ist, dass den Spielern von Friedhelm Funkel der Kampfgeist nicht abzusprechen ist. Aber das Versprechen, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen, unbequem und eklig im Kampf Mann gegen Mann zu sein und dem Gegner keinen Raum zu lassen, haben die Fortunen weder gegen die Bayern, noch in Dortmund und auch nicht gegen Leipzig umsetzen können. Warum das so ist, erschließt sich nicht. Vor allem mit Blick auf die vergangene Saison, wo der Glauben an das Unmögliche Kräfte freigesetzt hat, die sich auch in der Tabelle niederschlugen.
Diese Zuversicht und vielleicht fünf Prozent Extra-Einsatz, wie es Vereinsboss Thomas Röttgermann ausdrückte, fehlen dem Team von Friedhelm Funkel. Das könnte einen Grund haben, was vor einem Jahr noch völlig ausgeschlossen war. Der Teamgeist stimmt nicht mehr so wie in der Saison zuvor. Man hat nicht den Eindruck, dass jeder für den anderen läuft und kämpft. So müssen die Profis wieder zusammenrücken, sich langsam mal gemeinsam einschwören auf den Kampf um den Klassenerhalt. Die Hoffnung auf die Rückkehr von Kenan Karaman, Kevin Stöger und nun auch Rouwen Hennings, der gegen Leipzig an allen Ecken gefehlt hat, ist zu wenig. In der Winterpause muss neue individuelle Klasse her. Und Friedhelm Funkel deutete bereits an, dass er etwas Wesentliches in der Winterpause ändern wird.