Fortuna Düsseldorf Tabellenführer war nur ein wenig cleverer

Beim 1:2 in Braunschweig zeigt die Fortuna, was sie kann. Ein Punkt wäre verdient gewesen.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Was war der Unterschied zwischen dem Spitzenreiter aus Braunschweig und der Fortuna? Warum standen die Gäste am Ende nach dem 1:2 mit leeren Händen das? Die Eintracht war am Freitagabend einfach nur cleverer, hat die sich bietenden Chancen extrem effektiv genutzt und die Schwächen des Schiedsrichters zu ihren Gunsten genutzt.

„Der Anschlusstreffer ist etwas spät gefallen. So wurden wir für unsere gute Leistung und dass wir mit dem Gegner mehr als mithalten konnten, nicht belohnt“, sagte Fortunas Trainer Friedhelm Funkel. „Der Gegner war tatsächlich ausgebuffter. Da sind wir noch nicht soweit. Die jungen Spieler müssen noch mehr Konstanz in ihre Leistungen bringen und noch viel lernen.“ Funkel freute sich aber über die gute spielerische Leistung seiner jungen Mannschaft: „Die Jungs waren nicht schlecht, aber halt nicht wirkungsvoll genug“, meinte Funkel. „Beim dritten Spiel in sechs Tagen, das ist nicht so einfach. Ich hoffe, dass wir irgendwann mal in der Lage sind, zwei oder drei Spiele in Folge zu gewinnen, um uns noch mehr zu festigen.“

Dabei konnte Funkel nicht mal aus dem Vollen schöpfen. Auch seinen Kapitän musste er nach 60 Minuten rausnehmen. „Adam Bodzek hatte leichte Probleme mit der Leiste, da wollte ich nicht mehr riskieren“, sagte Funkel. „Ein Lob geht auch an Marcel Sobottka, der 90 Minuten durchgehalten hat - trotz der Schmerzen.“ Auch Kaan Ayhan ließ Funkel in seiner Würdigung nicht aus. „Kaan hat in ein paar Tagen nach Trainingsrückstand zwei Spiele über 90 Minuten absolviert, nachdem er ein Vierteljahr gar nicht gespielt hat.“ Das müsse man bei diesem Spiel alles berücksichtigen. Funkel ist sicher, dass der Ex—Schalker noch besser wird, und er bedauert es, dass Ayhan bald wieder zur türkischen Nationalmannschaft muss. „Ja, aber es ist für ihn natürlich auch schön, dass er für sein Land spielen kann.“ Aber laut Funkel wäre es nicht so schlecht, wenn Ayhan mal in Ruhe länger mit der Mannschaft trainieren könnte.

Trotz der gegnerischen Komplimente für seine Mannschaft, ärgerte sich Funkel über die Niederlage und wie sie zustande gekommen war.

„Beide Gegentore waren nicht zu verhindern. Wenn du wie der Gegner einen Lauf hast, fällt einem Kumbela wie beim 1:0 der Ball vor die Füße. Und Ken Reichel wird den Ball auch nie wieder so treffen wie beim zweiten Tor“, sagte Funkel, der betonte, dass seine Mannschaft meist die spielbestimmende und dominante Mannschaft in der Begegnung mit dem Tabellenführer war. In der Statistik hatte sie ein deutliches Plus im puncto Ballbesitz und Zweikampfbilanz. „Das hilft uns aber nicht“, sagte Abwehrspieler Lukas Schmitz, „vor dem Tor und auch bei den Standards hätten wir es cleverer und vielleicht nicht so kompliziert machen müssen. So stehen wir ohne Punkte da, und das ist ärgerlich.“

Von der Bank kamen in Person von Ari Ferati und Jerome Kiesewetter noch einmal mehr Schwung und einige gefährliche Aktionen. Aber erneut stand der Gegner so tief, dass es schwierig war, zu Möglichkeiten zu kommen. Und das Glück stand den Fortunen nicht unbedingt zur Seite. Bei Madlungs Hackentrick hätte es auch klingeln können.