Trainer Norbert Meier vertraut Andreas Lambertz

Trainer Norbert Meier vertraut Andreas Lambertz und lobt dessen professionelle Art. Sein Team soll Bremer Schwächen nutzen.

Düsseldorf. Eigentlich hat es Norbert Meier nicht so sehr überrascht. Rund um das Voronin-Theater (“ siehe S. 9) hat sich laut Fortunas Trainer niemand mehr für Andreas Lambertz interessiert, obwohl dieser gegen Hoffenheim erstmals nicht wegen einer Sperre oder einer Verletzung nur auf der Ersatzbank Platz nehmen musste. „Der Kapitän wird in Bremen wieder in der Anfangs-Formation stehen“, sagte Meier. Der Ausfall von Oliver Fink war jedoch nicht der einzige Grund, um Lambertz wieder die Führungsrolle auf dem Platz zu übertragen.

„Der Junge hat sich daraus keinen Kopf gemacht“, lobte Meier die Unbekümmertheit seines Kapitäns. „Er hat die Nichtberücksichtigung unheimlich professionell aufgenommen.“ Auch nach seinem Patzer in Leverkusen habe er nicht gelitten. „Er ist wieder aufgestanden.“ Lambertz soll wieder vorangehen. Kämpferisch ist er immer noch ein Vorbild für alle Mitspieler, auch wenn sich Fortunas Kapitän an die hohe spielerische Qualität in der Bundesliga noch gewöhnen muss. Das galt zuletzt vor allem für seine Quote an Ballverlusten, die für ihn in den vergangen Jahren völlig untypisch war.

Lambertz zählt wie auch Abwehrchef Jens Langeneke und Oliver Fink zu den Spielern, die sich in Bremen als Regionalligist oder Drittligist nur auf Außenplatz 11 tummeln durften. „Ja, das ging zuletzt ganz schnell. Jetzt dürfen wir ins große Stadion und werden nur aus dem Autobus Platz 11 einen stillen Gruß schicken“, erklärte Norbert Meier, der in Bremen die wohl schönste Zeit seiner Karriere als Profi erlebte.

Der Trainer hofft, dass seine Mannschaft aus den Fehlern der vergangenen Wochen gelernt hat. Die Spieler befänden sich aber weiter in einem Lernprozess, mit dem man nach dem Aufstieg habe rechnen müssen. „Es ist der Spagat, trotz negativer Ergebnisse immer nach vorne zu schauen“, sagte Meier. „Wenn man um den Klassenerhalt spielt, weiß man doch, dass es mehr negative als positive Erlebnisse geben wird.“ Es sei die Kunst, zu lernen damit umzugehen. „Und noch wichtiger: die Spieler dürfen ihr Selbstvertrauen nicht verlieren.“

Taktisch wird sich die Fortuna in Bremen an der Spielweise gegen Hoffenheim orientieren. „Es gibt verschiedene Denkmodelle“, sagte Meier. „Aber die Offensive mit Ken Ilsø und Robbie Kruse hat zuletzt sehr gut funktioniert. Aber auch Nando Rafael und Stefan Reisinger kommen in Frage.“

Der Plan ist einfach: Fortuna will die Schwächephasen des Gegner ausnutzen. Gegen Schalke habe das geklappt. „Aber du brauchst den Mut, in den entscheidenden Situationen bei Ballgewinn schneller nachzurücken.“