Trainingslager: Fortuna in Eifel-Laune

Das Team von Trainer Norbert Meier wird beim Trainingslager in Bitburg getestet.

Düsseldorf. Norbert Meier nutzte die Gelegenheit in der Pause. Mehr oder weniger spontan versammelte der Fortuna-Trainer die Mannschaft der ersten Hälfte am Spielfeldrand, teilte den elf Fußballern seine analytischen Erkenntnisse mit. Meiers Kern-Aussage: "Wenn wir uns Ballverluste im Spielaufbau leisten, kommen wir in Teufels Küche."

Keine fußballerischen Weisheiten, sondern Grundlagen. Darauf kommt es Meier in diesen Tagen im Trainingslager des Zweitligisten an. Deshalb durften die Zuschauer auch wenige Meter entfernt hinter dem Geländer der Spielfeld-Umrandung mithören.

Es geht noch nicht um die großen taktischen Geheimnisse. Zumal die sicher nicht beim 19:0 (10:0) im Testspiel beim FC Randerath/Porselen, ein Absteiger in die Kreisliga B, erkennbar gewesen wären. "Wir haben uns gut bewegt, das war das Wichtigste", sagte Meier nach der Zwischenstation im Kreis Heinsberg und vor der rund zweistündigen Weiterfahrt zur Sportschule Bitburg.

Der Gegner nahm das Aufeinandertreffen ähnlich gelassen, wechselte alle Viertelstunde meist vier Spieler aus, so dass jeder mal ran durfte gegen die "große" Fortuna. Nicht zuletzt betrieb der Zweitligist im Einzugsgebiet von Bundesligist Borussia Mönchengladbach mit einer torfreudigen und engagierten Leistung Werbung in eigener Sache. Die rund 500 Zuschauer kamen schließlich auf ihre Kosten und freuten sich über den Besuch zum Auftakt der 100-Jahr-Feier ihres Klubs.

Dass zwei Vereinsmitarbeiter mit dem Bollerwagen während des Spiels Getränke an die Zuschauer am Rand verkauften, machte den besonderen Charme aus. Am Freitag startet dort die "Festwoche" mit Turnieren und Party, während die Fortunen dann bereits fünf Tage auf dem Gelände der Sportschule auf den Eifelhöhen hinter sich haben.

Zweimal am Tag wird trainiert, Dienstag, Freitag und Sonntag jeweils gespielt. Zunächst erneut gegen einen unterklassigen Gegner (Bezirksliga). Nicht die härtesten Prüfungen, das weiß Trainer Norbert Meier: "Wir können dabei aber durchaus die Mechanismen einstudieren: Wie läuft es in der Viererkette, wie wird kommuniziert." Und nicht zuletzt können sich die Testspieler beweisen.

So wie in Randerath am Samstag: der Kenianer George Orinwo Audi und Stürmer Abdelaziz Ahanfouf in der ersten, der Japaner Yuki Kuzo in der zweiten Hälfte. Wobei es für die beiden Verteidiger ein eher entspannter Nachmittag war. Zumindest stellte Audi schon mal seine Qualität als Linksfuß unter Beweis.

Das Urteil soll aber erst am Wochenende folgen: "Wir werden uns alle drei die ganze Woche anschauen", sagt Meier, der nach der ersten Analyse am Spielfeldrand gleich die nächsten elf Akteure für die zweite Hälfte "impfte". Die schossen schließlich ein Tor weniger als ihre Kollegen, was aber dem guten Eindruck vor dem gestrigen Start des Trainingslagers keinen Abbruch tat. Für Michael Melka gab es zwar keinen Einsatz, aber der verletzte Torhüter befindet sich wieder bei der Mannschaft.