Warum Fortuna Düsseldorf spitze ist

Neben der Heimstärke gibt es einige weitere Gründe für Fortunas Erfolg in der zweiten Liga.

Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf hat sich zum Favoriten auf den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga entwickelt. Für Trainer Norbert Meier ist der Unterschied zur unmittelbar folgenden Konkurrenz aus Frankfurt und St. Pauli nur marginal: „Wir haben nur drei Punkte mehr auf dem Konto.“ Doch es sprechen weit mehr Gründe für die Mannschaft aus Düsseldorf.

Fortuna ist die einzige Mannschaft im deutschen Profifußball, die in dieser Saison noch unbesiegt ist. Die Serie ist saisonübergreifend beeindruckend. Seit 23 Meisterschaftsspielen (plus zwei im Pokal) haben die Düsseldorfer nicht mehr verloren. In der Arena ist Düsseldorf eine Macht — seit 22 Spielen unbesiegt und ließ nur einmal zwei Punkte gegen Paderborn (1:1) liegen. Den Zweitliga-Rekord hält der 1. FC Köln mit 25 Spielen ohne Niederlage (Saison 2002/2003).

Fortuna hat in der Hinrunde gegen alle Mannschaften aus dem Spitzenquintett bereits gespielt und ist auch in diesem direkten Vergleich Spitzenreiter. „Fortuna hat uns gezeigt, wie man ein solches Spiel vor einer tollen Kulisse von Beginn an annehmen muss“, erklärte Fürths Trainer Mike Büskens,. Kein anderes Team der Top-Five kommt auf acht Punkte, wobei die Fortuna in Paderborn und Frankfurt jeweils 1:1 spielte, sowie in St. Pauli (3:1) und gegen Fürth (2:1) gewann. (siehe Grafik).

Die Fortuna entschied das Spitzenspiel gegen Fürth auch durch die individuelle Qualität. „Maximilian Beister hat meine Mannschaft beim ersten Tor düpiert, weil er die Chance gesehen und genutzt hat“, erklärte Büskens, über den Vorbereiter der 1:0-Führung, die Oliver Fink für die Fortuna erzielte. „Vor der Elfmeter-Szene war Thomas Bröker clever genug, die Berührung zu nutzen“, sagte Trainer Norbert Meier. Auch die Abwehrspieler gehören zu den besten der Liga. Jens Langeneke und Assani Lukimya sind die Basis des Erfolgs.

In der Mannschaft ist kein Stinkstiefel, jeder setzt sich für den anderen ein. Und wenn einer wie Sascha Rösler ausfällt, springt ein anderer ein. Diesmal war es Ken Ilsö. „Wir haben es aber alle ausgeglichen, dass Sascha Rösler gefehlt hat“, sagte Stürmer Thomas Bröker. „Dann läuft eben jeder etwas mehr“, sagte Oliver Fink.

Neu-Fortune Tobias Levels, aus Gladbach gekommen, erklärt: „Die Leute können uns gerne zum Aufstiegsfavoriten machen, wir denken von Spiel zu Spiel.“ Die Fans begleiten das Spiel der Bescheidenheit. In den entscheidenden Phasen sind sie da, unterstützen die Mannschaft. Das ernst gemeinte Understatement hilft der Fortuna, mit der Rolle des Spitzenreiters zu leben ohne abzuheben. „Es sind noch 18 Spiele, und in der Winterpause ist noch niemand aufgestiegen“, sagt Trainer Meier.