Was erwartet die Fortuna 2013?
Start in die Rückrunde wird maßgeblich für den Klassenerhalt sein. Verein, Mannschaft und Fans müssen wieder zusammenwachsen.
Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf steht trotz einer sportlich guten Ausgangsposition vor einer schwierigen Rückrunde. Die weitere Entwicklung hängt von vielen Dingen im sportlichen und wirtschaftlichen Bereich ab, sowie auch das Verhältnis zwischen Verein und Fans steht jetzt auf dem Prüfstand.
Es ist fraglich, ob es dem Gefüge der Mannschaft überhaupt gut tut, wenn der Verein neue Spieler in der Winterpause verpflichtet. Denn auch die (jungen) Spieler der zweiten Reihe haben bewiesen, dass sie ihren Mann stehen können. Juanan steigerte sich gewaltig, Leon Balogun und Ivan Paurevic waren da, als sie gebraucht wurden.
Kann sich Andrey Voronin trotz aller Widerstände in die Mannschaft einfügen, braucht die Fortuna auch keinen neuen, treffsicheren Stürmer, denn Dani Schahin fehlte bisweilen einfach nur der Vorbereiter. Kommt Voronin nicht in Fahrt oder wird er sogar abgegeben, braucht die Mannschaft eine Art Spielgestalter, der die schnellen Leute (Kruse/Omae) einsetzt.
Zum Rückrunden-Start geht es für die Mannschaft von Norbert Meier daheim gegen Augsburg, dann muss sie in Gladbach antreten, zu Hause gegen Stuttgart, in Freiburg, und am 22. Spieltag empfängt sie die SpVgg Fürth. Die entscheidenden Punkte für den Klassenerhalt sollten in dieser Phase gesichert werden. Im Negativfall könnte die Konkurrenz aber auch noch mal gefährlich nahe herankommen.
Von längeren Durststrecken ist Meiers Team in der Hinrunde verschont geblieben. Die Enttäuschungen gegen die Bayern (0:5) und Wolfsburg (1:4) wurden gut weggesteckt, das Pokal-Aus in Offenbach (0:2) sollte ebenfalls keine tieferen Wunden hinterlassen. Während die direkten Abstiegsplätze schon weit weg erscheinen, droht die Mannschaft bei einigen Rückschlägen noch in die Nähe des Relegationsplatzes zu rutschen. Deshalb ist ein guter Start wie in der Hinrunde so wichtig.
In Sachen Disziplin und Einsatzbereitschaft müssen Trainer Norbert Meier und Manager Wolf Werner bei ihrer klaren und verlässlichen Linie bleiben. Die Spieler wissen so genau, woran sie sind und können sich keine Extravaganzen leisten. Das musste auch Andrey Voronin einsehen. Leistung wird weiterhin belohnt und wird das einzige Kriterium bei der Aufstellung der Mannschaft sein, obwohl das vielleicht im Fall des völlig enttäuschenden Du-Ri Cha nicht immer so nachvollziehbar war.
Die drei tragenden Säulen der Fortuna — Verein, Mannschaft und Fans — müssen künftig wieder gemeinsam die Basis tragen. Die Balance ist durch die jüngsten Handlungen der Vereinsführung und die Reaktionen der Fans empfindlich gestört worden. Dass diverse Fangruppen gegeneinander und nicht miteinander agiert haben, ist bedenklich.
Das liegt auch an den Fehlern der Vereinsführung, die Entscheidungen der Arbeitsgruppe zum Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball Liga nicht konsequent umgesetzt hat. Außerdem wurde versäumt, die Gründe für ein Votum gegen die Interessen von Fan-Gruppierungen öffentlich zu machen.
Fortuna wird wieder zur Einheit, was die Voraussetzung für den Klassenerhalt der Mannschaft ist Auch auf den Rängen von grundlegender Bedeutung ist. Die Basis für ein weiteres Jahr Zugehörigkeit in der Bundesliga wird bereits bis April geschaffen.