Werben um Harnik geht weiter
Trainer Meier kann sich aber nicht vorstellen, dass der Stürmer nur wegen der guten Stimmung bleibt.
Düsseldorf. Fast hätten Wolf Werner und Norbert Meier in den Geburtstag des Geschäftsführers reingefeiert. Nach dem Besuch des U20-Länderspiels der deutschen Mannschaft gegen Italien (4:0 in Hamburg) saß die sportliche Leitung von Fortuna Düsseldorf kurz in einer Autobahnvollsperrung der A2 kurz vor Bielefeld fest. Doch wie so oft fand Werner einen anderen Weg zum Erfolg, in dem Fall die Heimkehr nach Düsseldorf.
Auch in Sachen Spielerverpflichtungen erhofft sich der Geschäftsführer, der am Donnerstag 68 Jahre jung wurde, mit anderen Pfunden zu wuchern als nur mit einem möglichst hohen Gehalt. Das bezieht sich vor allem auf die Zukunft von Fortunas Topstürmer Martin Harnik, der erneut besonders beeindruckt war von der Top-Stimmung beim 1:0-Erfolg seiner Mannschaft gegen St.Pauli am Montag.
"Das war ein richtiger Feiertag und hat auch uns auf der Bank sehr viel Spaß gemacht", erklärte Norbert Meier. Dass aber ein Spieler nur wegen der besonderen Atmosphäre und der guten Kameradschaft bei einem Verein bleiben könnte, bezweifelt Fortunas Trainer. "Da sollte man die Gegebenheiten im Profigeschäft nicht unterschätzen."
Trotzdem hofft Meier natürlich darauf, dass es der Fortuna gelingt, den besten Torjäger der Mannschaft auch für die kommende Saison zu halten. Die Andeutung von Harnik, dass er am liebsten mit der Fortuna in der Bundesliga spielen wolle, ist aber deutlich registriert worden.
Auch der besondere Ehrgeiz von Ranisav Jovanovic, so schnell wie möglich wieder fit zu werden, kommt dem Trainer vor dem schweren Spiel am Samstag in Cottbus natürlich gelegen. Meier wollte sogar nicht ausschließen, dass der von einer Muskelverletzung im Oberschenkel genesene Angreifer wieder im Kader steht. "Wir müssen jetzt abwarten, wie die weiteren Trainingseinheiten bei ihm bis Samstag anschlagen."
Die Stimmung im Training ist hervorragend. "Und für die Spieler ist es gut, dass sie jetzt gar keine Zeit haben, darüber nachzudenken, was sie alles in dieser Saison schon erreicht haben", erklärte Meier, der selbst deshalb eine große Dankbarkeit empfindet. "Es geht weiter, und die Spieler werden wieder alles abrufen."
Das müssen sie auch, denn Cottbus hat eine mit vielen bekannten Namen stark besetzte Mannschaft. "Das wahre Leistungsvermögen hat dieses Team noch gar nicht gezeigt", meint Meier und spricht sogar von einem "Superkader". Doch Angst habe seine Mannschaft keineswegs vor der nächsten Auswärtsaufgabe. "Sie hat aus den Rückschlägen gelernt. Das hat sie gegen St. Pauli bewiesen."