Werner ist „Fan“ des Trainers
Fortunas Geschäftsführer empfiehlt, schnell mit Meier zu verlängern. Gespräche mit den Spielern laufen.
Düsseldorf. Abgesehen von den kurzfristigen Wutausbrüchen nach unnötig verlorenen Spielen ist Wolf Werner ein gelassener Zeitgenosse. Das heißt aber nicht, dass sich der Geschäftsführer Sport von Zweitligist Fortuna Düsseldorf trotz des erfreulichen fünften Tabellenplatzes derzeit genüsslich zurücklehnt.
Der 67-Jährige will weiter die Strippen ziehen und tut dies nun bei den ersten Vertragsgesprächen mit den Spielern. "Wir haben ganz ohne Hektik und Druck die ersten Gespräche aufgenommen", erklärt Werner. "Wir unterhalten uns mit den Spielern, die wichtig sind." Kurzes Zögern, dann schiebt Werner nach: "Und das sind viele."
Natürlich bleiben überragende Leistungen wie zum Beispiel die in der jüngsten Vergangenheit von Marco Christ der Konkurrenz nicht verborgen. "Marco weiß, dass wir uns sehr um ihn bemühen und was er an der Fortuna hat", sagt Fortunas Geschäftsführer, der dem Mittelfeld-Regisseur sehr direkt empfiehlt, nicht auf die Fußball-Bundesliga zu schauen.
"Der Sprung in eine klassenhöhere Mannschaft ist ein Risiko. Es nützt ihm sicher nichts, da irgendwo auf der Bank zu sitzen, während er bei uns Stammspieler sein kann." Das gestiegene Interesse an den Leistungsträgern des erfolgreichen Aufsteigers hält Werner für normal: "Besser als andersherum." Der Erfolg werde keinem zu Kopf steigen.
Deshalb ist klar, dass die Fortuna nicht von ihrem soliden Kurs abweichen will. Spieler, die zu viel Selbstbewusstsein in den Verhandlungen an den Tag legen und hoch pokern, werden nicht um jeden Preis gehalten. "Die Spieler wissen, dass sie keine überzogenen Forderungen stellen können."
Als das Gespräch auf die erfolgreiche Arbeit von Norbert Meier kommt, wird bei Werner eine gewisse Anspannung deutlich. So setzt sich Fortunas Geschäftsführer vehement dafür ein, den Vertrag mit dem Coach zu verlängern. "Ich bin ein Fan von unserem Trainer. Die Position ist sehr, sehr gut besetzt. Und der Verein ist gut beraten, die Baustelle der Vertragsverlängerung so schnell wie möglich zu schließen", sagt Werner.
Seine eigenen Verdienste und den nicht unerheblichen Anteil an der positiven Entwicklung erwähnt Werner nicht. "Es ehrt mich, dass der Trainer für mich votiert", sagt der Geschäftsführer daraufhin angesprochen. "Wir ziehen immer an einem Strang und sind nicht neidisch aufeinander. Ich gönne dem Trainer die Lorbeeren." Und zur möglichen Verlängerung des eigenen Kontraktes sagt Werner nur: "Der Verein ist jetzt am Zug."
Im Winter sollte vertragstechnisch alles in trockenen Tüchern sein. Das hat auch Vorstandssprecher Peter Frymuth bereits bestätigt. Auf einen Zeitraum, wie lange Werner noch die Geschicke der Fortuna mitbestimmen möchte, mag sich der 67-Jährige nicht festlegen. Aber unter Druck ist der Architekt des Aufschwungs nicht.
"Dazu habe ich mir in meinem Alter genügend Gelassenheit erworben", sagt Werner, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft. "Wir sind in einem ruhigen Fahrwasser und können nach zehn Spieltagen eine zufriedenstellende Bilanz ziehen." Falls alles so weiter läuft, könnte Werner jedenfalls auf neuerliche Wutausbrüche verzichten.