Zweitliga-Rivalen Was bei Schalke und Dresden nicht klappte

Ob es sportlich zu einer dominierenden Rolle Fortunas in der neuen Zweitligasaison kommen wird, kann noch niemand sagen. Auf einem anderen Spielfeld dagegen sind Schalker und Dresdner gerade kläglich gescheitert – die Düsseldorfer sind dagegen stabil geblieben.

Austragungsort der virtuellen Fortuna-Versammlung war das Congress Centrum Düsseldorf.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Bis es wirklich losgeht in der neuen Saison der „besten Zweiten Liga aller Zeiten“ gehen noch fast sechs Wochen ins Land. In einem Punkt hat Fortuna jedoch zwei künftige Konkurrenten im deutschen Unterhaus bereits abgehängt: in Sachen Organisation einer digitalen Mitgliederversammlung. Wir erinnern uns: Zwar gab es nach dem mit Spannung erwarteten Debüt der virtuellen Sitzung am 12. Dezember einige inhaltliche Diskussionen – die technische Seite funktionierte jedoch reibungslos.

Ganz anders nun die ähnlich gelagerten Versuche bei zwei Neu-Zweitligisten. Bei der virtuellen Versammlung der Mitglieder von Aufsteiger Dynamo Dresden ging so ziemlich alles daneben, und jene von Bundesliga-Absteiger FC Schalke 04 wurde ein absolutes Desaster. Gehakt hatte es in Gelsenkirchen bei den digitalen Abstimmungen, Testläufe schlugen fehl. So könne die Richtigkeit der eigentlich geplanten Abstimmungen nicht gewährleistet werden, sagte Aufsichtsratschef Jens Buchta, der die Versammlung am Sonntag leitete und schließlich abbrach. Schon am Samstag war die wegen Corona von November 2020 verschobene Mitgliederversammlung von Dynamo Dresden nach zwei Stunden abgebrochen worden. Serverprobleme bei der Online-Veranstaltung hatten schon bei Tagesordnungspunkt zwei eine erste Abstimmung verhindert. Die geplante Wahl des neuen Präsidiums musste abgebrochen werden.

30 Testläufe und
dreifache Absicherung

Mit solchen Problemen muss sich Fortuna nach ihrer geglückten Versammlung aus der Vorweihnachtszeit nicht beschäftigen. Unter der Federführung von Organisations-Direktor Sven Mühlenbeck hatte sich der Klub nämlich mit unglaublicher Akribie auf die virtuelle Versammlung vorbereitet. Ganz entscheidend war die doppelte bis dreifache Absicherung der Internet-Verfügbarkeit. Deshalb wählte Fortuna das CCD der Messe als Austragungsort, da dort über die Telekom eine 99-prozentige Sicherheit herrschte, dass die Leitungen nicht zusammenbrechen. Bei den Abstimmungen setzte Fortuna auf die Zusammenarbeit mit dem weltweiten führenden Dienstleister für virtuelle Abstimmungen aus den USA, wobei dessen Programm an deutsches Datenschutzrecht angepasst wurde. Bevor es am 12. Dezember ernst wurde, spielten Mühlenbeck und sein Team die Versammlung rund 30 Mal durch. In einem ersten Slot wurde dabei eine Belastbarkeit mit 10 000 gleichzeitig zugeschalteten Mitgliedern sichergestellt, dazu eine Absicherung für 10 000 weitere bereitgehalten. Etliche Belastungstest sorgten dann dafür, dass Zusammenbrüche wie jetzt in Schalke und Dresden vermieden werden konnten.

Bei den Düsseldorfern geht man aktuell davon aus, dass der Aufsichtsrat im Herbst bei der nächsten Mitgliederversammlung wieder zu einer Präsenzveranstaltung in die Arena einladen kann.

(mit Material der dpa)