0:6 — Nach dem Platzverweis brechen alle Dämme
Der KFC Uerdingen bezieht eine deftige Niederlage gegen Arminia Bielefeld und fällt auf Rang sieben zurück.
Krefeld. Die weite Fahrt nach Ostwestfalen hätten sich die KFC-Fans gerne erspart. Das Bild, das der Fußball-NRW-Ligist KFC Uerdingen im zweiten Spiel unter der Regie von Trainer Jörg Jung vor allem in der zweiten Hälfte abgab, war erschreckend. Mit 0:6 erlitt der KFC gegen Arminia Bielefeld II (nun Dritter) eine denkwürdige Niederlage. Vier Tore kassierte der gehandelte Aufstiegskandidat in den letzten 20 Minuten. Vor allem den polnischen Junioren-Nationalspieler Kacper Przybylko bekamen die Krefelder nie in den Griff. Er erzielte allein vier Tore.
Doch der KFC machte sich das Leben auch selbst schwer. Vor dem Spiel meldete sich Bastian Pinske krank, Michael Baum ging ungewohnt als linker Verteidiger in die Partie. Auf der rechten Seite begann Arda Yavuz.
Nur 20 Minuten hielt die Abwehr, dann schlug Przybylko erstmals zu. Beim 0:2 rutschte Torwart Manuel Lenz bei der Ballannahme aus, der Pole staubte ab (32.). Allgemeine Verunsicherung machte sich breit. Auch die Innenverteidiger Marc-André Nimptsch und Franck Njambe zeigten Schwächen.
Nach der Pause kamen die Gäste zwar etwas besser ins Spiel, doch eine „Dummheit“, wie Jung es nannte, warf den KFC aus der Bahn. Stefan Hoffmann, eigentlich ein disziplinierter Arbeiter im Mittelfeld, sah nach einem Foul gleich Gelb-Rot (66.). Er hatte nach seinem Vergehen noch gemeckert. Kurios auch das: Auswechselspieler Ahmet Isiklar sprang bei einer Aktion aufs Feld und schoss den Ball weg. Für diese Undiszipliniertheit gab es Gelb. Die Nerven lagen blank.
Die Gegentreffer drei bis sechs passten ins Bild. Der KFC leistete kaum Gegenwehr und ist nur noch Siebter.
Am Sonntag bestellte Trainer Jung die Mannschaft zur Sitzung. „Wir haben uns in unser Schicksal ergeben. Das darf nicht passieren. Die Mannschaft muss sich jetzt selbst in die Pflicht nehmen“, sagte Jung.
„Die Spieler beschäftigen sich zu viel mit Nebenschauplätzen. Denkbar, dass wir im Winter den einen oder anderen Spieler aus dem Kader streichen und vielleicht noch Verstärkungen holen“, sagte KFC-Boss Lakis.