KFC Uerdingen Achenbach erlöst KFC — Kapitän geht voran
In der 90. Minute erzielt der Ex-Profi das Siegtor zum 2:1 im Heimspiel gegen Ratingen.
Krefeld. Die ganze Anspannung wich in diesem Moment der puren Freude. Timo Achenbach sprintete nach seinem 2:1-Siegtreffer 50 Meter an der Außenlinie entlang, ehe er von seinen Mitspielern eingefangen werden konnte. Dieses Tor des KFC-Kapitäns und Linksverteidigers in letzter Minute könnte in der Endabrechnung noch einmal ganz wichtig werden. Bei einem Unentschieden gegen Ratingen 04/19 hätten die Uerdinger weiter Boden verloren auf den neuen Spitzenreiter Wuppertal. Das hätte an der Grotenburg wohl schon zu den ersten kleinen Herbstdepressionen geführt. Doch so kam es nicht. Und auch Trainer Michael Boris ist die Erleichterung auf der Pressekonferenz anzusehen: „Wir haben uns nach dem Ausgleich geschüttelt. Dann aber reagiert. Ich ziehe den Hut.“
Florian Abel hatte die Krefelder in einer einseitigen ersten Hälfte in Führung geschossen (43.). Weitere Chancen durch Darko Anic, der als Linksaußen Stürmer Takehiro Kubo unterstützte, oder den Japaner selbst blieben ungenutzt.
Die schlechte Chancenverwertung auch anderer Akteure wäre das große Thema geworden, wenn Achenbach nicht in letzter Minute getroffen hätte. So empfindet es auch Abel: „Jede Woche ist es das Gleiche. Der Ball will einfach nicht rein. So viel Selbstvertrauen haben wir momentan nicht, dass wir das einfach abhaken. Wir müssen die Spiele schneller entscheiden. Wenn wir erst einmal in einen Lauf kommen, sind wir nicht zu halten.“
Auch nach der Pause ließ der KFC gute Möglichkeiten aus. Das Publikum raunte, feuerte die Mannschaft aber immer wieder an, genauso, wie es Verwaltungsrats-Chef Andreas Galland im Vorwort des aktuellen Stadionheftes gefordert hatte.
Doch als Carlos Penan nach einem Konter zum 1:1 traf, ging es für Uerdingen plötzlich wieder um alles. Ratingen setzte nach. Sogar der Sieg war für die Gäste möglich, dann aber setzte der KFC den Gegentreffer.
In seiner Jahreshauptversammlung Ende November will der KFC mit seinen Mitgliedern über ein Thema diskutieren, das den Klub grundlegend verändern würde. Es geht um eine Öffnung für strategisches Kapitalinvestment. Die Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft ist nach WZ-Information eine Bedingung von Vorstandsmitglied Mikhail Ponomarev, sein Investment in Zukunft auszubauen. Der KFC will eine Debatte führen und Stimmung einholen. Eine Entscheidung würde aber erst auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im nächsten Jahr fallen.