Oberliga Niederhein KFC: Wer ersetzt Idrissou?
Kai Schmidt und Darko Anic sind bereit für die Aufgabe, weil der Kameruner wegen seiner Roten Karte am Sonntag gegen Ratingen fehlt.
Krefeld. Es ist die wichtigste Frage vor dem Oberliga-Heimspiel des KFC Uerdingen am Sonntag gegen Ratingen 04/19. Wer soll den gesperrten Stürmer-Star Mohamadou Idrissou ersetzen, den treffsichersten Mann mit sechs Toren im Fußball-Ensemble von Trainer Michael Boris? Der Einsatz des Japaners Takehiro Kubo, zumeist Idrissous Offensivpartner, gilt als sicher. Doch wer spielt an dessen Seite? Die Rotsperre des Kameruners ist die große Chance für Kai Schmidt und Darko Anic. Beide zählen bislang zu den Reservisten. Dabei erhielt Anic deutlich mehr Spielzeit als Schmidt. Die WZ stellt die beiden Angreifer vor.
Kai Schmidt beschreibt sich als „Vollblutbremer“. Früher stand der 22-Jährige mitten im Werder-Fanblock der Grün-Weißen im Weserstadion, feuerte seine Mannschaft an. Sein Idol: Claudio Pizarro. Ein Vollstrecker, ein Strafraumstürmer wie aus dem Lehrbuch. Schmidt sagt: „Ich suche schnell den Abschluss, habe den Willen, das Tor zu machen.“ Die Umstellung von der schwächeren Bremenliga zur Oberliga Niederrhein hat Schmidt noch nicht ganz vollzogen. Für Werders U 21 traf er in Serie. Doch er arbeitet sich heran. Schmidt: „Ich brenne auf einen Einsatz. Ich bin fit. Aber ich weiß auch, dass ich noch an mir arbeiten muss. Ich habe die Geduld.“
Als Darko Anic noch in Hamburg lebte, kickte der Kroate mit Freunden gerne in der Halle. Er feilte an seiner Technik, in Zweikämpfen auf engem Raum. Nun ist der 23-Jährige bereit für einen Einsatz von Beginn an. Im Pokalspiel gegen Essen, als Idrissou ebenfalls eine Sperre abbrummte, war Anic mit einer Oberschenkelverletzung nicht dabei. Dafür kam Schmidt in der Verlängerung ins Spiel.
In der Regel kommt Anic von der Bank, zwei Treffer hat er bereits erzielt. Er sagt: „Ich verstehe mich mit allen Angreifern bei uns gut, obwohl wir unterschiedliche Stürmertypen sind. Ich möchte das Vertrauen zurückzahlen. Ich bin wegen des Trainers Boris zum KFC gekommen. Er stellt leistungsgerecht auf. Das war bei meinen vergangenen Stationen nicht immer so.“ Anic geht in die Räume, ist schnell und kann in hohem Tempo abschließen, wie auch gezeigt bei seinem Treffer gegen Kapellen-Erft. Er ist eher der mitspielende Stürmer, der Räume schafft, Mitspieler einsetzt und Wege macht. Zweikämpfe löst er gerne auch mal individuell.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Anic den Vorzug vor Schmidt erhält, erklärt sich mit der größeren Spielpraxis des Kroaten und dem Umstand, dass Trainer Boris, wenn er im Angriff bisher gewechselt hat, zumeist Anic seine erste Option war. Mit seinem Treffer gegen Duisburg vor drei Wochen hat er ein weiteres Argument auf seiner Seite.