Fußball Ärger um Trainingszeiten für KFC-Mannschaften in Hüls und Bockum

Krefeld · Michael Zecha, Vereinsvorsitzender des TSV Bockum, übt heftige Kritik nach Bekanntgabe von Trainingszeiten für Mannschaften des KFC Uerdingen.

Michael Zecha ist Chef des TSV Bockum und CDU-Ratsherr.

Foto: CDU Krefeld

Die Ankündigung von Stadtdirektor Markus Schön, dass die Nachwuchsmannschaften des KFC Uerdingen zukünftig auf den Anlagen des Hülser SV, des TSV Bockum und am Sprödentalplatz werden trainieren können, hat teilweise heftige Kritik ausgelöst. So spricht CDU-Ratsherr Michael Zecha, auch Vorsitzender des TSV Bockum, von einer „Dreistigkeit“. „Meine Fraktion hatte für den gestrigen Rat eine Anfrage gestellt [...]. In der Antwort erklärt Schön, man habe unter anderem mit dem TSV Bockum aber auch weiteren Krefelder Fußballvereinen verhandelt und könne der KFC-Jugend alternative Trainingsmöglichkeiten anbieten. Das ist falsch. Es gibt keine gültigen Absprachen für Trainingsmöglichkeiten der KFC-Jugend.“ Zecha habe zwar Hilfe angeboten, aber „bisher sind wir über Vorgespräche nicht hinausgekommen. Und das obwohl wir mit 26 Mannschaften ohnehin schon aus allen Nähten platzen.“

KFC-Jugendleiter Patrick Schneider bestätigt die Gespräche mit dem TSV Bockum, sagt aber auch: „Die Informationen wurden verfrüht an die Öffentlichkeit gegeben. Man hat das Gefühl, dass hier auf dem Rücken der Kinder Politik gemacht werden soll.“ Der KFC-Jugendleiter plädiert dafür, noch einmal die Option zu prüfen, ob nicht auf dem Kunstrasen an der Grotenburg trainiert und gespielt werden kann. Bislang war dies von der Stadtverwaltung mit Verweis auf die durchzuführenden Arbeiten am Stadion und dem Stadionumfeld kategorisch abgelehnt worden. Schneider wünscht sich zudem weitergehende Beratungen unter den Vereinen. Für Dienstag hat die Stadtverwaltung deshalb zu einer Videokonferenz geladen mit allen Beteiligten. Dann sollen nach Angaben von Markus Schön „Unklarheiten beseitigt werden“.

Trainingspläne beim Hülser SV bereits ausgearbeitet

Auch beim Hülser SV gab es Irritationen. Schnell machte die Kunde von den Trainingszeiten der KFC-Teams am Hölschen Dyk die Runde. Anders als beim TSV Bockum soll es aber mit dem HSV konkrete Absprachen gegeben haben. Unter anderem gibt es bereits Belegungspläne für die Plätze in Hüls, die unserer Redaktion vorliegen. In diesen Unterlagen sind mögliche Trainingszeiten des KFC bereits verzeichnet. Patrick Schneider bestätigt, dass es bereits sehr konkrete Gespräche mit den Verantwortlichen des Hülser SV gegeben habe.

Die Stadt äußerte sich am Sonntag zu den Vorgängen. Am Dienstag möchte die Sportverwaltung die Details einer Regelung für die zukünftigen Trainings- und Spielzeiten der Jugendabteilung des KFC Uerdingen besprechen, die durch die Sanierungsarbeiten an der Grotenburg dort keinen Platz mehr zur Verfügung hat. Dazu hat Stadtdirektor und Sportdezernent Markus Schön persönlich die Verantwortlichen des TSV Bockum, des Hülser SV und des KSV Pascha Spor zu einem Gespräch eingeladen. Auf die Plätze in Bockum, Hüls und am Sprödentalplatz sollen die KFC-Jugendteams „aufgeteilt“ werden. „Für die Unterstützung des TSV, HSV und KSV sind wir dankbar. Wir verstehen auch, dass es innerhalb der Vereine noch Fragen gibt. Aber wir gehen davon aus, dass wir gemeinsam zu einer Lösung kommen“, sagt Schön. Der Sportdezernent hofft, dass „politische Interessen bei den sportfachlichen Entscheidungen keine Rolle“ spielen – und bezieht sich dabei auf eine Presseveröffentlichung des Vorsitzenden des TSV Bockum und CDU-Ratsherrn Michael Zecha.