Gehen die Lichter aus?

Der Klub hat Probleme mit der Liquidität und hofft auf Unterstützung.

<strong>Krefeld. Auf der Mitgliederversammlung hat der KFC-Vorsitzende Ralf Houben erneut bittere Zahlen auf den Tisch gelegt. Wenn die Saison so weiterläuft wie bisher, entstehe bis zum Saisonende eine finanzielle Deckungslücke von mehr als 250.000 Euro, so Houben. Dabei hatte das Credo des Vorstandes des Fußball-Oberligisten KFC Uerdingen im Frühjahr 2006 noch gelautet: Nicht mehr auszugeben, als in der Kasse ist. Zu diesem Zeitpunkt hatte der DFB-Pokalsieger mit der Annahme des Insolvenzplanverfahrens durch seine Gläubiger gerade das Schlimmste abgewendet.

KFC schiebt Verbindlichkeiten aus der Insolvenz vor sich her

"Wir haben keine Schulden, dabei handelt es sich um laufende Verbindlichkeiten", so der 50-Jährige, der beim KFC im Mai 2005 nach dem Lizenzentzug das Kommando übernahm. Gleichwohl räumt Houben ein, dass die bis Ende September aufgelaufenen Verbindlichkeiten in Höhe von 100.000 Euro auch Altlasten aus der Zeit der Insolvenz beinhalten (u.a. Abgaben an die Berufsgenossenschaft).

"Ich weiß derzeit nicht, wie es weitergehen kann. Wir haben ein Liquiditätsproblem, die Gehaltszahlungen sind gefährdet", sagt Houben. Was der KFC jetzt benötige, sei ein deutliches Signal der Stadt Krefeld. "Wir können den Verein nur nach vorne bringen, wenn alle das wollen", so Houben.

Dabei wünschen sich die KFC-Bosse von der Politik Hilfestellung bei der Suche nach neuen Sponsoren und ein positives Zeichen für die Geldgeber, die sich bereits engagieren. Diese seien nur dann zu einem stärkeren Engagement zu bewegen, wenn sie sehen, dass Krefeld hinter dem Traditionsklub stehe.

18. Juni: Die Tage von Ralf Houben als Vorsitzender des KFC Uerdingen sind offenbar gezählt. Auf der turnusmäßigen Sitzung des Vereins wollen Verwaltungs- und Ehrenrat des KFC den Rücktritt des Vorsitzenden Ralf Houben. Mit ihm soll auch sein Assistent Otmar Beltau den Hut nehmen.

19. Juni: Der Verwaltungsrat präsentiert die möglichen Nachfolger: u.a. Ex-Vorstandsmitglied de Buhr, sowie den früheren Pokalhelden Wolfgang Schäfer. Doch Houben und Co. denken nicht an Rücktritt, bleiben im Amt.

20. Juni: Verwaltungsratsmitglied Rainer Lucas: "Ralf Houben war eingeweiht. Der Vorstand sollte geschlossen zurücktreten und Platz machen für ein neues Trio." Dazu kam es nicht.

25. Juni: Mario Gabrielli, Vorsitzender des Verwaltungsrates, tritt zurück. Nachfolger wird Olaf Stiller. Vorstands-Vize Otmar Beltau räumt ebenso seinen Stuhl wie Verwaltungsratsmitglied Manfred Overdick.

28. Juni: Matthias Herget, der mit Wilfried de Buhr und Wolfgang Schäfer in den Vorstand rücken sollte, schließt eine Mitarbeit oder Vorstandsfunktion mittlerweile aus.

1. Juli: Ralf Houben schlägt Christoph Aretz als neuen zweiten Vorsitzenden vor. Aretz tritt diesen Posten allerdings nie an. Verwaltungsratsmitglied Dirk Lumme tritt zurück.

5. August: Fehlstart für den KFC: Zum Saisonauftakt gibt es ein 0:2 bei der SSVg. Velbert.