Gelassenheit beim KFC trotz der 0:1-Pleite
Fans und Verantwortliche sind trotz der Niederlage gegen den FC Kray guter Dinge, in Essen den Aufstieg perfekt zu machen.
Krefeld. Jetzt erst recht — so lässt sich die Stimmung beim KFC Uerdingen nach der 0:1-Heimniederlage in der Regionalliga-Relegation gegen den FC Kray beschreiben. Die Krefelder verloren zwar das Spiel, blicken dennoch mit erstaunlicher Gelassenheit und hoffnungsvoll auf das Rückspiel morgen um 15 Uhr im Essener Uhlenkrug-Stadion.
„Kray hat den Matchball in Form des 2:0 nicht verwandelt. Am Sonntag ist alles möglich. Die Mannschaft hat mehrfach bewiesen, dass sie Endspiele gewinnen und viele Tore erzielen kann. Wenn wir unser Potenzial ausschöpfen, werden wir es schaffen“, sagt Trainer Erhan Albayrak. Ähnlich optimistisch ist Präsident Lakis: „Vielleicht braucht die Mannschaft diesen Druck, sie hat mehrfach bewiesen, dass sie damit umgehen kann. Die Fans, die Spieler und die Region brauchen den Aufstieg in die Regionalliga.“ Lakis hat trotz des Ergebnisses „eine gute Leistung“ der Mannschaft gesehen. „Wir haben bewiesen, dass wir gewinnen können, wenn wir das Messer schon im Rücken haben“, sagte Marc-André Nimptsch etwas martialisch. Die Fans skandierten dazu passend „Auswärtssieg“.
Während der 90 Minuten hatte sich der KFC mit aller Macht gegen das Unheil gestemmt. Unter den Augen von Friedhelm Funkel zeigten die Hausherren viel Willen. Vor allem Kosi Saka wollte nicht verlieren und war der mit Abstand beste Spieler auf dem Platz. Er leitete beinahe jeden Angriff seiner Mannschaft zwischen der 20. und 30. Minute ein. Uzun vergab zwei gute Möglichkeiten, eine ließ Kosi Saka selbst liegen.
Dann schlugen die Gäste zu. Elouriachi staubte zum 1:0 für den FC Kray ab, stand dabei jedoch im Abseits, wie das Videostudium der KFC-Trainer am Freitag ergab. Den Rückstand wollten die Uerdinger nicht auf sich sitzen lassen. Kapitän Ersan Tekkan wollte zu viel. Zwei Fouls in kurzem Abstand nötigten Schiedsrichter Sascha Stegemann zur Gelb-Roten Karte. Der weiterhin spielerisch reifere KFC rannte in der zweiten Hälfte an, Kray konterte. Zwei dieser Gegenstöße stoppte Marc-André Nimptsch, allerdings auf Kosten einer Ampelkarte (74.). „Der Schiedsrichter hat in den entscheidenden Situationen gegen uns konsequent gehandelt, gegen Kray nicht“, sagte Trainer Albayrak. Der KFC konnte nun nicht mehr, die Essener wollten nicht mehr.
„Uns fehlte nach dem kräftezehrenden Saisonende die körperliche Frische“, analysierte der KFC-Trainer. Daher erhielten die Spieler am Freitag Infusionen, damit der Körper schneller regeneriert. Um sich konzentriert auf das Spiel morgen vorzubereiten, geht es heute ins Mercure-Hotel in Traar. Dort wird am Abend gemeinsam das deutsche EM-Spiel geschaut und morgen gemeinsam gefrühstückt. „Mehr können wir von Vereinsseite nicht tun. Jetzt muss etwas zurück kommen von der Mannschaft“, meint Ronny Kockel. Eine „Begnadigung“ von Orhan Özkaya und Jochen Höfler ist übrigens ausgeschlossen.