Interview mit Lakis: „Zunächst zählt der Klassenerhalt“
Nach dem Einstieg von Mikhail Ponomarev wachsen die Ansprüche. Lakis verspricht eine schlagkräftige Truppe.
Krefeld. Agissilaos „Lakis“ Kourkoudialos ist glücklich. Der Vorstandsvorsitzende des KFC Uerdingen konnte unter der Woche mit dem russischen Unternehmer Mikhail Ponomarev einen namhaften und gleichzeitig finanzkräftigen 2. Vorsitzenden beim Regionalligisten präsentieren. Im Gespräch mit der WZ schildert Lakis das Zustandekommen des Ponomarev-Einstiegs und die gemeinsamen Ziele.
Herr Lakis, wie kam der Kontakt mit Herrn Ponomarev zustande?
Lakis: „Herr Ponomarev hat sich über den KFC Uerdingen informiert und bei mir angerufen. Daraufhin haben wir erstmals im Dezember des vergangenen Jahres Kontakt aufgenommen. Er hat uns zum Eishockey-Spiel der Düsseldorfer EG gegen die Krefeld Pinguine in seine Loge im ISS-Dome eingeladen. Dort durften wir uns über den Sieg des KEV freuen und haben gleichzeitig die Gespräche intensiviert.“
Inwieweit wird sich das Engagement Ponomarevs beim KFC auch finanziell bemerkbar machen?
Lakis: „Über Zahlen reden wir nicht öffentlich, aber die KFC-Fans können sich sicher sein, dass wir nächstes Jahr eine schlagkräftige Truppe aufstellen werden. Zunächst zählt für uns aber erst einmal der Klassenerhalt. Und dazu müssen wir in Siegen mindestens einen Punkt holen.“
Welche Ziele strebt der Verein nach dem Einstieg Ponomarevs an?
Lakis: „Wir wollen im nächsten Jahr definitiv oben angreifen. Das war eine der ersten Fragen von Herrn Ponomarev. Er wollte wissen, ob wir die gleiche Vision haben, kurzfristig schnellen Erfolg herbeizuführen. Fakt ist aber, dass wir den eingeschlagenen Weg, mit jungen talentierten Spielern zu arbeiten, weiterhin verfolgen werden. Ergänzend sollen dazu gestandene Drittliga- oder Regionalligaspieler den Kader verstärken.“
Welche Vorteile sehen Sie durch den Einstieg des Unternehmers?
Lakis: „Er ist sportaffin, erfolgreich und er sagt auch, dass er Glück bringt. Der AFC Bournemouth, wo Herr Ponomarev Teilhaber ist, gewinnt immer, wenn er vor Ort ist. Und so will er auch dem KFC zusätzlich zu seinen Erfahrungen aus seinem Netzwerk Glück bringen.“
Besitzt der KFC jetzt eine Doppelspitze?
Lakis: „Herr Ponomarev wird versuchen, oft da zu sein, aber ich bin auch wegen meines Wohnsitzes näher am Verein dran. In wichtigen Dingen werde ich mich aber mit ihm und unserem Geschäftsführer Thomas Schlecht austauschen.“
Wann wird Herr Ponomarev erstmals im Stadion sein?
Lakis: „Ich gehe davon aus, dass er erstmals zum Heimspiel gegen die U 23 des VfL Bochum in der Grotenburg sein wird. Er hat aber bereits von uns die Videoaufzeichnungen der vergangenen vier Spiele über die vollen 90 Minuten erhalten. Das erste Spiel, was er sehen wollte, war jedoch die Heimniederlage gegen Lotte (0:4). Da habe ich ihm lieber erstmal das 0:0 gegen Essen geschickt. Das hat er aber sofort durchschaut und sich amüsiert.“
Wie gestaltet sich die Suche nach einem Trikotsponsor?
Lakis: „Es gestaltet sich nicht einfach. Trotzdem haben wir bereits intensive Gespräche mit einer Firma aus der Immobilienbranche geführt. Wir arbeiten an der Sache.“