KFC betreibt Ursachenforschung
Für Trainer Richard Towa besteht in dieser Woche Gesprächsbedarf.
Krefeld. Erklärungsnöte beim Fußball-Niederrheinligisten KFC Uerdingen. Einen Tag nach der bitteren 0:3-Pleite beim Aufsteiger Tura Duisburg sind Fans und Verantwortliche noch immer fassungslos ob der gezeigten Leistung.
Tura spielte furchtlos gegen den Favoriten aus der Seidenstadt, war kämpferisch und läuferisch den Gästen überlegen. Das sah auch Cheftrainer Richard Towa so: "Unser Konzept lautet, mit Pressing und viel Laufbereitschaft den Gegner im Aufbauspiel zu hindern. Leider habe ich davon nicht viel bei uns gesehen", so der Kameruner.
Diese Beobachtung werden auch die etwa 400 mitgekommenen Uerdinger Fans gemacht haben. In Fan-Kreisen herrschte nach dem schwachen Auftritt Ernüchterung. Gegen solch einen Gegner wie Tura Duisburg dürfe man nicht auf diese Weise verlieren, lautete der Tenor bei den Schlachtenbummlern. Man sei jetzt in der Realität angekommen. Einige verglichen die Vorstellung sogar mit der 0:6-Klatsche im Vorjahr gegen die Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach. Die anfängliche Aufstiegseuphorie erlitt auch damals einen erheblichen Dämpfer.
Die Niederlage war eventuell ein Warnschuss zur rechten Zeit. KFC-Trainer Towa mahnte allerdings die Einstellung seiner Kicker an. "Wir müssen in jedem Spiel von Beginn an hundertprozentig dabei sein. Egal, ob der Gegner Homberg oder Tura Duisburg heißt."
In dieser Woche will der Coach Gespräche führen und die Niederlage aus dem Kopf der Spieler bekommen. Jeder Akteur solle seine Leistung einmal hinterfragen. Auf einer Mannschaftsleistung werden Analysen folgen. "Dann", so Towa, "wollen wir mal sehen, wer sich im Training quält". Der Übungsleiter will sich aber noch nicht festlegen, ob er vor der Partie am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den SC Düsseldorf-West personell reagieren wird.
Auf zwei Akteure wird der Kameruner verzichten müssen. Torwart Emil Kajgana erbat eine Vertragsauflösung, da er keine Aussicht auf einen Stammplatz hatte. Rotsünder Onur Özkaya wurde für seine Tätlichkeit im Spiel gegen Homberg bis einschließlich fünften Spieltag (14. September) gesperrt. Die Gelb-Rote Karte, die sich Sven Kegel am Sonntag einhandelte, zieht in der Niederrheinliga keine Sperre nach sich.