Oberliga KFC: Jetzt übernehmen die Anwälte
Michael Boris wird von Holger Kletke im Rechtsstreit mit dem KFC vertreten. Horst Riege coacht das Team am Sonntag.
Krefeld. Jetzt handeln und schreiben die Anwälte: Michael Boris, der freigestellte Trainer des KFC Uerdingen, war am Donnerstag nicht mehr zum Training an der Grotenburg erschienen. Am Mittwoch war er nach Hause geschickt worden. A-Jugend-Trainer Gerd Gotsche leitete die Trainingseinheit der Oberliga-Fußballer.
Auf Nachfrage wollte der beurlaubte Boris Donnerstag nicht weiter Stellung beziehen. Der 40-Jährige hat sich Rechtsbeistand geholt. Der in der Fußballbranche renommierter Anwalt Horst Kletke aus Frankfurt von der Sportconsulting GmbH vertritt Boris und sagt Donnerstag der WZ: „Wir haben den Club angeschrieben, um eine eindeutige und schriftliche Erklärung zu erhalten.
Bislang gibt es nur eine mündliche Ansage und eine Pressemitteilung des Vereins. Wir sind gespannt, was die Gründe sind. Wir stehen ganz am Anfang. Es ist zu früh für irgendeine Prognose.“ Boris war am Mittwoch zum Training erschienen, wohl auch aus arbeitsrechtlichen Gründen, um seine Arbeitsleistung weiter anbieten. In der Kabine traf er auf Gotsche. In einem Telefonat habe der Vorstand ihm daraufhin mitgeteilt, dass er das Training nicht leiten solle.
Boris und sein Assistent Frank Döpper machten sich also wieder auf den Heimweg. Durch die etwas später verschickte Pressemitteilung sei dann laut Kletke klar gewesen, „dass man ihn dort nicht haben wollte.“ In diesem Bulletin hatte der KFC erklärt, dass „Boris bis auf Weiteres von der Verpflichtung zur Durchführung des Trainings der ersten Mannschaft entbunden ist.“ KFC-Boss Lakis sagte Donnerstag: „Wir werden uns bald mit ihm zusammensetzen und die Sache klären.
Sonst gibt es nichts zu sagen. Die Suche nach einem neuen Trainer hat begonnen. Das hat jetzt Priorität.“ Eines aber ist laut dem Vereinspräsidenten Lakis klar: Horst Riege, Sportlicher Leiter, wird als Trainer das Team bei SW Essen am Sonntag, 15 Uhr, betreuen, zusammen mit Gerd Gotsche. Dann soll die sportliche Wende eingeleitet werden, so dass das Heimspiel gegen den Wuppertaler SV am 12. März doch noch einmal so etwas wie Spannung im Kampf um den Aufstieg verspricht.
Momentan liegt der KFC mit sieben Punkten zurück. Lakis: „Es kann sein, dass schon vor dem WSV-Spiel ein neuer Trainer da ist. Es geht nicht mit Gewalt. Wir werden nichts erzwingen. Wir sind von der Negativserie überrascht worden. Niemand hat gedacht, dass wir aus zwei Spielen nur einen Punkt holen.“