KFC: Rückfall in alte Muster

Trotz des Sieges im Pokal hadern Mannschaft und Trainer mit der Leistung nach der 3:0-Führung.

Krefeld. Der 5:3-Erfolg im Niederrheinpokal gegen Ratingen 04/19 hat beim KFC Uerdingen trotz des Einzugs in die nächste Runde mal wieder für Kopfschütteln bei den Verantwortlichen gesorgt. „Ich konnte mich nach dem Spiel erst mal gar nicht so richtig freuen“, sagte Innenverteidiger Marc-André Nimptsch am Tag nach dem Pokalspiel.

Nach einer 3:0-Führung schaltete das Team von Trainer Eric van der Luer mindestens zwei Gänge zurück und ließ den Oberligisten nochmals herankommen. „Es ist verständlich, dass der Trainer mit dieser Leistung nicht zufrieden war, weil er weiß, wie gut wir eigentlich spielen können“, erklärte Kapitän Kosi Saka. „Vielleicht haben einige einfach im Kopf schon an das Spiel bei Fortuna Düsseldorf II (Fr., 19 Uhr) gedacht und wollten Kräfte sparen“, so Saka weiter.

Dass dies im Endeffekt fast dazu geführt hätte, dass der sicher geglaubte Sieg gegen Ratingen zwischenzeitlich nochmals in Gefahr geriet, ist ein Rückfall in alte Muster der Mannschaft. „Wir kommen in dieser Liga nur dann zum Erfolg, wenn wir als Mannschaft geschlossen auftreten und 100 Prozent geben“, sagte Nimptsch und ergänzte: „Dann sind wir auch in der Lage, in der Regionalliga jeden Gegner zu schlagen“. Doch wohl nur mit der ersten Elf. „Ich bin vor allem auch von den Spielern enttäuscht, die in die Startelf wollen“, ärgerte sich van der Luer auch über teils mäßige Trainingsarbeit einiger Spieler in den vergangenen Wochen.

Wenn dann noch die Etablierten wie Kosi Saka und Issa Issa in der Rückwärtsbewegung nicht ihr gewohntes Pensum abspulen, bekommt der KFC auch gegen einen Oberligisten Probleme. „Wir lassen viel zu viele Torchancen zu, das hat man gestern auch gegen einen unterklassigen Gegner wieder gesehen“, erklärte Saka, der auch nicht mit Selbstkritik sparte. „Ich weiß, dass ich mich steigern muss, wenn ich in der ersten Elf bleiben will. Lance Voorjans gibt im Training richtig Gas und sitzt mir im Nacken. Wenn dann noch Patrick Ellguth wieder fit ist, wird es eng bei uns im zentralen Mittelfeld“.

Voorjans ist ebenso eine Option für das Spiel gegen Düsseldorf wie Meik Kuta, der gegen Ratingen eine starke Leistung abrief. Patrick Ellguth (Bluterguss im Knie) steigerte sein Trainingspensum. „Wir wollen in Düsseldorf zumindest einen Punkt mitnehmen“, gab Nimptsch die Marschrichtung für die Partie im Paul-Janes-Stadion aus. Um es mit den Worten von Waldemar Schattner zu sagen, würde der KFC dann trotz aller Kritikpunkte doch von einer „geilen Woche“ sprechen können.