KFC-Torwart Vollath: „Wir halten den Laden sauber“

Torhüter René Vollath ist der Garant für den Punkt bei Viktoria Köln. KFC Uerdingen im dritten Spiel in Folge ohne Gegentor.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Ein schimpfender Mike Wunderlich, der gestikuliert und mit der Welt hadert. Dieses Bild haben sich die Fußballer des KFC Uerdingen im Vorfeld sicher gewünscht. Zu sehen bekamen sie es Mitte der zweiten Hälfte im Spiel gegen Viktoria Köln tatsächlich. Ein ungenaues Zuspiel erreichte nicht den Topscorer des Meisters, sondern landete irgendwo in der Obhut der Uerdinger Verteidiger. Nichts wurde es mit einem Erfolgserlebnis für die Domstädter gegen die Mannschaft von Trainer Michael Wiesinger.

Wieder gab es kein Gegentor für den Spitzenreiter, im dritten Spiel in Folge. Mit fünf Zählern und einer unaufgeregten Leistung beim 0:0 gegen eine verunsicherte Kölner Elf beendete das Team die englische Woche.

Die Null steht beim KFC auf der richtigen Seite. Wer keinen Treffer des Gegners zulässt, kann zumindest nicht verlieren. So einfach ist das manchmal. Acht Gegentore haben die Uerdinger in zehn Spielen erst kassiert, manche davon auf kuriose Weise, manche aus Kunstschüssen — aber so richtig ausgespielt wurden die Krefelder fast nie. So auch in Köln. Torwart René Vollath war erneut der Rückhalt in der Schlussphase, sagt: „Die ersten Gegentore der Saison sind auf bittere Weise gefallen. Jetzt halten wir den Laden sauber. Vorne gewinnt man Spiele, hinten Meisterschaften.“

Da machte es keinen Unterschied, dass der 27-Jährige in der Endphase noch das eine oder andere Mal beherzt zupacken musste, als die Viktoria aus der Distanz ihr Glück suchte. „Dafür bin ich ja da“, sagte Vollath trocken. Die Philosophie des Trainers Michael Wiesinger, der das kontrollierte Spiele einem Schlagabtausch vorzieht, wird immer deutlicher. So nahm der 44-Jährige in der Schlussphase Stürmer Reichwein vom Feld und brachte in Tanju Öztürk einen Defensiven. Lieber einen Punkt mitnehmen als dem Gegner noch ins Messer laufen.

Ein Hasardeur ist Wiesinger definitiv nicht. Mittelfeldspieler Kai Schwertfeger findet: „Man sieht immer mehr, dass wir kompakter werden. Unser Anspruch ist es, zu Null zu spielen. Das ist die Basis, um uns etwas aufzubauen. Vorne kriegen wir immer unsere Chancen. Wir wollten die drei Punkte.“

Ein Lob des Kapitäns Mario Erb ging auch an den Schlussmann: „René hat uns mit Großtaten am Leben gehalten. Wir freuen uns über das zu Null, obwohl wir drei Punkte wollten.“

In der Abwehrkette vereint der KFC viel Erfahrung aus höheren Ligen. Christopher Schorch, der gefühlt kein Kopfballduell verliert, sein Nebenmann Erb und die Außenspieler Christian Dorda und Alexander Bittroff sind zur Stelle, wenn ein Mitspieler mal zu spät kommt. Stürmer Marcel Reichwein läuft die gegnerische Verteidigung an, auch wenn er gegen Köln nur eine Chance zum Treffen erhielt. Jeder tut derzeit Dienst am Gemeinwohl. Wiesinger sagte nach dem Spiel: „Gut gegen den Ball zu arbeiten ist die Basis. Ich habe wenig Sorge gehabt, als ich unser Kollektiv auf dem Platz gesehen habe. Es war nicht alles zu verteidigen. Köln kann aus wenig viel machen. Außerdem hatten wir einen guten Torwart.“