Regionalliga West KFC-Trainer Voronov: "Ich glaube nicht an Wunder"
Krefeld · KFC-Trainer Dmitry Voronov fordert mehr Geduld für die Entwicklung des Teams. Am Samstag kommt Alemannia Aachen.
Für die Metaphysik hat Dmitry Voronov nicht viel übrig. In seiner Aufgabe als Trainer des sportlich derzeit leidlich geprüften Fußball-Regionalligisten KFC Uerdingen kümmert er sich vornehmlich um die Dinge, die er beeinflussen kann. Alles geht seinen natürlichen Gang, das betrifft auch die Entwicklung seiner Mannschaft, die am vergangenen Wochenende beim 2:8 gegen die U23 des 1. FC Köln das zweite Debakel der erst kurzen, vier Spieltage währenden Saison erlitten hatte und dabei mit einer kurzen Ausnahme nach der Halbzeitpause wirklich auch sehr schlecht aussah. „In der Regel passieren keine Wunder. Und ich glaube auch nicht an Wunder“, sagt Voronov und vervollständigt seine Gedanken: „Ich glaube an harte Arbeit.“
Sein Team werde sich bald stabilisieren, gab der 35-Jährige vor dem Heimspiel am Samstag gegen Alemannia Aachen kund. Erneut verwies der KFC-Trainer auf die eigentlich nicht vorhandene Vorbereitung im Juli und August. Die Mannschaft setzte sich schließlich erst wenige Stunden vor dem ersten Saisonspiel in Oberhausen aus vielen Einzelteilen zusammen. Auch in der vergangenen Woche kamen in Pepijn Schlösser aus Kerkrade und Jesse Sierck vom FSV Frankfurt noch zwei Verteidiger hinzu. „Wir sind jetzt am Ende der dritten Woche. Man muss der Mannschaft einfach noch Zeit geben“, sagt Voronov.
Der Punktabzug ist für das Team „keine Überraschung“
Der im Raum stehende Abzug von neun Punkten – der Verein hat Berufung eingelegt – wegen der Eröffnung des Insolvenzverfahrens des Vereins habe das Team nicht sonderlich tangiert unter der Woche, versicherte der KFC-Trainer: „Es ist ja keine Überraschung. Wir müssen unsere Punkte sammeln.“ Und der Sportliche Leiter Patrick Schneider fügt an: „Wir müssen uns darüber Gedanken machen, was wir beeinflussen können.“ Wie der KFC allerdings die ersten Punkte der Saison gewinnen kann, darüber kann allerorten viel gefachsimpelt werden. Erhebliche Leistungsschwankungen haben in den ersten vier Spielen dazu geführt, dass man dieser Mannschaft alles und gleichzeitig nichts gegen den nächsten Gegner aus der Kaiserstadt zutrauen möchte: „Man weiß aktuell nicht so recht, was man von ihnen bekommt“, wurde der Aachener Cheftrainer Patrick Helmes in den vergangenen Tagen in der Zeitschrift Reviersport wiedergegeben. Man müsse auf der Hut sein und sich nicht viele Fehler erlauben, sprach der frühere Bundesliga-Stürmer eine Warnung aus.
Die Alemannia ist nicht viel besser gestartet, was die Punktausbeute angeht. Mit drei Toren in vier Partien haben die Aachener sogar noch weniger erzielt als der KFC (4), allerdings auch deutlich weniger kassiert (8) als die Uerdinger, die in dieser Statistik mit großem Abstand führen. 20 Mal schlug der Ball schon im eigenen Tor ein. Das lässt nach vier Saisonspielen schon das Schlimmste befürchten: „Wir müssen uns defensiv stabiler präsentieren. Offensiv sind wir schon ganz gut auf das Tableau gekommen. Wenn man in einem Spiel zwei Tore schießt, dann muss man auch Punkte holen“, forderte Patrick Schneider, der Sportliche Leiter.
Trainer Voronov erwartet seine Mannschaft von Beginn an voll bei der Sache, ein Larifari, wie zu beobachten in den ersten 25 Minuten gegen den 1. FC Köln, will der KFC-Coach nicht mehr sehen: „Ich erwarte die gleiche Körpersprache wie gegen Wiedenbrück und Bonn. Mit hoher Konzentration und Leidenschaft Gas geben“, gab Voronov gleich die Marschroute für das Heimspiel gegen Aachen vor. Meinung S. 18