KFC Uerdingen Boeres Vorbild ist Landsmann Huntelaar
2 · KFC-Boss Mikhail Ponomarev: „Ein Spieler wie Tom Boere hat uns noch gefehlt.“
Das Porträtbild von Erik Meijer an der Wand des Pausenraumes in der Grotenburg nimmt Tom Boere nickend zur Kenntnis. Ja. Der 26-Jährige kennt seinen Landsmann, der in der Saison 1995/96 für den KFC Uerdingen stürmte und in 34 Partien elf Treffer erzielte, ehe er sich dann dem Erzrivalen aus Leverkusen anschloss. Sein Wissen über diesen Mann bezieht sich jedoch im Wesentlichen auf dessen Arbeit als TV-Experte, weniger auf die als Mittelstürmer. Das war weit vor der aktiven Zeit des neuen Hoffnungsträgers, den die Krefelder am Montag kurz vor Schluss des Transfermarktes dem niederländischen Klub Twente Enschede abwarben. Und der nun schon im Pokalspiel am Freitagabend beim ewigen Rivalen Rot-Weiß Essen für das Weiterkommen sorgen soll. Was er von seinem Schützling erwarte? „Ich erwarte, dass er uns eine Runde weiterbringt“, sagt KFC-Trainer Heiko Vogel.
Seine Direktheit ist jedoch weniger als strenge Handlungsaufforderung an seinen Angreifer zu verstehen. Vielmehr verbirgt sich darin die Hoffnung, dass der Neue sofort die Lücke schließen kann, die die schwere Oberschenkelverletzung Adriano Grimaldis gerissen hat. Vogel erwartet ihn nicht vor Weihnachten zurück. Auch auf Osayamen Osawe (verletzt) und Stefan Aigner (nach Wehen/Wiesbaden abgewandert) wird er nicht zurückgreifen können. Der Erfolgsdruck ist dennoch unverändert hoch. In der Liga ist der Niederrhein-Pokalsieger auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Im Pokal will sich der KFC gegen den klassentieferen, aber keineswegs viel schwächeren Gegner behaupten. „Tom ist topfit. Es gab keine Anlaufschwierigkeiten. Es gibt keine Überlegung, ihn draußen zu lassen. Er braucht Tore, ich brauche Tore, die Mannschaft braucht Tore“, sagt Heiko Vogel.
Tom Boere selbst hat sein Vorbild im früheren Schalke-Stürmer Klaas-Jan Huntelaar gefunden. „Er ist ein Killer im Strafraum.“ Doch sieht sich der Mann aus Breda in anderer Funktion auf dem Feld: „Ich bin ein anderer Typ. Ich will für die Mannschaft arbeiten, auch Vorlagen geben“, sagt Boere. In den gegnerischen Abwehrreihen will er für Unruhe sorgen, daheim aber sei er eher ein ruhiger Zeitgenosse. Er verbringt gerne Zeit mit der Familie und Freunden. Statt Partys erholt er sich lieber in seiner Freizeit, erzählt er.
Sportlich hat der KFC genug Vorbereiter in seinen Reihen. Für Boere wird es darauf ankommen, seinen Torinstinkt zu zeigen. KFC-Boss Mikhail Ponomarev sagt: „Ein Spieler wie Tom Boere fehlte uns noch, um in der 3. Liga eine wirklich gute Rolle spielen zu können. Ich bin der Meinung, dass wir jetzt eine gute Mannschaft beisammen haben. Es liegt jetzt an Spielern und Trainern, das auf dem Platz in Tore und Punkte umzumünzen.“ Fans hoffen, dass Boere nicht nur als Zulieferer glänzt, sondern auch als Vollstrecker dient. So wie einst der große Erik Meijer, der von der Wand im Pausenraum grüßt.